Das Hoffmannsche Rolltreppen-Kostenchaos

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Man sollte als unbedarfter Bürger, der allenfalls mal ein Häuschen baut, meinen, dass es recht einfach ist die Kosten für einige zu ersetzende Rolltreppen – so die zum Bohlwegtunnel – zu ermitteln. Man schreibt einfach einige kompetente Firmen an und und bittet um Kostenvoranschläge. Doch so nicht in der Hoffmann-Verwaltung unserer Stadt. In der geht es gelegentlich nur mit Finten und vermutlich Lügen, die dann im Chaos enden. So wie bei den Fahr (Roll)-treppen zum Bohlwegtunnel. Anscheinend nimmt man in der Verwaltung die politische Entscheidung vorweg, wie hier zu vermuten: Der Tunnel muss weg und zuerst die Rolltreppen! Um diese politische Entscheidung dem Rat schmackhaft zu machen, müssen dann die Kostenargumente herhalten, denn die überzeugen anscheinend immer. Dafür darf dann auch (mal) gelogen werden, denn die Respektlosigkeit dem Rat gegenüber ist 2001 mit OB Hoffmann eingekehrt. Allerdings ließen sich das zu viele im Rat auch bieten.

 Das scheint der Stadtverwaltung wohl ganz und gar nicht gepasst zu haben. Vielleicht weil es der Wahrheit nahe kommt, was Herr Jonscher in der BZ am 13.10. geschrieben hatte: „Neue Zahlen: Rolltreppen am Bohlweg kosten weniger„. Neu war das zwar nicht, denn darüber wurde schon berichtet, aber Herr Jonscher wusste nun noch mehr und berichtete. „Die Verwaltung will dem Bauausschuss einen neuen Kostenvoranschlag unterbreiten, den eine Spezialfirma abgegeben hat. Danach kostet eine neue Fahrtreppe numehr 190 000 Euro, alle vier zusammen 760 000 Euro.“ Dieser BZ-Beitrag scheint Unmut im Rathaus ausgelöst zu haben, wies er doch auf ein Lügengebäude hin. Die Verwaltung in Erklärungsnot, denn wo bleiben die knapp eine Million Differenz aus ihrer ersten Kalkulation und woher kommt überhaupt die waghalsige Verwaltungskalkulation von 1,7 Mio. Euro Kosten, mit der Finanzdezernent Stegemann im Rat Politik gemacht hat? Hier ist die Verwaltung in Erklärungspflicht, denn hier geht es um ihre Glaubwürdigkeit.

Weil der OB Dr. Hoffmann dem Rat rechenschaftspflichtig ist, könnte nun vermutet werden, dass die Verwaltung endlich Aufklärung gibt. Weit gefehlt, Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer dementierte. Er stellte klar: „Der Austausch und die Erneuerung aller vier Rolltreppen wird nicht, wie berichtet, 760000 Euro kosten.“ Die Kosten würden „deutlich höher liegen und damit deutlich näher an der von der Verwaltung ursprünglich mitgeteilten Kostenschätzung von 1,7 Millionen Euro„. So berichtete auch Herr Jonscher in der BZ zwei Tage später. „Die der Verwaltung seit kurzem vorliegenden neuen Zahlen nannte Leuer nicht. Sie sollen am 29. Oktober erst dem Bauausschuss mitgeteilt werden“, so Jonscher weiter.

Kommentar

Na, da sind wir dann mal alle gespannt, welches neue so geheimnisvolle Hoffmannsche Zahlenwerk er aus dem Zylinder zaubern wird. Neben den zahlreichen Fragen an die Verwaltung, z. B. über die wahren Gründe der Fahrtreppen-Demontage, stellt sich mindestens eine neue an den Rat: Warum lässt er es sich von Hoffmann bieten über zwei Wochen vertröstet zu werden, nämlich bis zur nächsten Bauausschusssitzung am 29.10., bis die neuen Zahlen für die Fahrtreppen auf dem Tisch liegen. Hoffmann hat als Weisungsempfänger des Rates die neuen Berechnungen zu liefern, und zwar sofort und ohne Verzug und nicht erst, wenn es ihm beliebt in zwei Wochen. Wie sollen sich sonst die Ausschussmitglieder vorbereiten? Aber vielleicht sollen sie das ja gar nicht.

Inzwischen sind viele Fragen von der Verwaltung zu beantworten. Und viele Bürger erwarten, dass die Ratsfraktionen die Antworten konsequent einfordern.

– Woher kommt das Zahlenwerk von 1,7 Mio Kosten und wie setzen sie zusammen?

– Welche wahren Gründe sind es, wenn die Fahrtreppen entfernt werden sollen?

– Gibt es von Seiten Schloss-Arkaden Einflussnahme auf die Fahrtreppenentscheidung

– Ist es für die Stadt schädlich die Fahrtreppen zu erneuern?

– Warum legt die Verwaltung erst jetzt eine neue Kalkulation vor?

– Warum braucht die Verwaltung zwei Wochen Zeit, um Ratsmitglieder und Öffentlichkeit über die neuen Kalkulationen zu informieren?

 

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