Bildungsprovinz – ein neuer Ansatz aus Braunschweig?

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Dass das Bildungssystem in Deutschland grundlegend sanierungsbedürftig ist, weiß im Grunde jeder und jede und wird auch iternational bestätigt. Es ist schlicht anachronistisch und eines modern Staates unwürdig. In diesem Beitrag wird kurz auf die Bundesbildungspolitik, auf Niedersachen und auf Braunschweig eingegangen, um abschließend ein bildungspolitisches Buch aus Braunschweiger Kreisen vorzustellen.

 

 

Wer kennt es nicht das deutsche Bildungssystem. Wir alle haben es mehr oder weniger erfolgreich durchlaufen und manche auch durchlitten. Hohe Fexibilität wird heute von allen Arbeitnehmern verlangt. Umzüge sind daher der Normalfall – auch von Bundesland zu Bundesland. Für Kinder und Eltern ist das oft ein Horrortrip. Kein Wunder, dass etwa 90 % der Eltern für ein bundeseinheitliches Bildungssystem sind. Diese Zahl belegt das Versagen der deutschen BildungspolitikerInnen. Als Wahlkampfthema für die nächste Bundestagswahl ist das Thema also allemal geeignet – auch wenn konfliktscheu und hinterhältig auf die Länderkompetenz verwiesen wird.

 In Niedersachsen, einem Land mit wechselnden Regierungsmehrheiten, hat jede ehemalige Regierungspartei ihren Beitrag geleistet, das Schulsystem vollständig zu verwirren. Ein Konsens ist anscheinend nicht möglich. Derzeit ist es die neue Oberschule, die Bildungsminister und Reserveoffizier der BW Althusmann (CDU) durch die Bildungsprovinz treibt. Wieder eine neue Schule ohne politischen Konsens für deren Einführung viel Geld ausgegeben werden muss, das man sich bei den Gesamtschulen abholt.

Erfreulich ist in Braunschweig, dass sich die neue IGS in Volkmarode so hervorragend entwickelt. Im Nachblick mutet der jahrelange Kampf um diese 4. IGS in unserer Stadt mit den ständigen parteitaktischen Winkelzügen und machtgeilen vorpubertären Spielchen zur Verhinderung dieser Schule geradezu grotesk an. Beispielhaft ist jedoch auch hier, dass letztendlich die Vernunft siegte und alle Parteien die Schule wollten.

Sehen wir mal über die zementierten Bildungsmauern hinaus in das Bundesland Bremen. Oh je, höre ich die Stimmen: Bremen als PISA-Verlierer, das Bremer Bildungssystem ist doch so kompliziert, dass ein „Taz“-Kommentator spottete, es wirke so, „als hätte man auf kleinstem Raum die Schulsysteme aller Bundesländer nebst einiger Kantone der Schweiz abbilden wollen“. Warum also gerade Bremen?

Nun in Bremen hat sich einiges getan, und das ging auch von Braunschweig aus. Der Gründungsrektor der IGS Franzsches Feld Wilhelm Pieper und seine Frau Renate Jürgens-Pieper (Bildungssenatorin in Bremen) wirken aus der Braunschweiger Region und haben nun gemeinsam ein Buch geschrieben. Der Titel „Schulfrieden“, „wie ein schulpolitischer Konsens in Deutschland aussehen könnte“. Lesen Sie dazu den Beitrag in der TAZ.

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