Basketballboom: Nachwuchsförderung angemahnt

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Von BIBS-Ratsfraktion

Basketballboom in Braunschweig: BIBS-Fraktion hält Nachwuchsförderung für genauso wichtig wie symbolische Ehrungen

Deutschland ist Basketball-Weltmeister – mit einem Braunschweiger als Mannschaftskapitän und bestem Spieler. Seit dem WM-Titel der deutschen Mannschaft ist ganz Braunschweig im Basketballfieber. Tausende Braunschweiger*innen feierten Dennis Schröder auf dem Altstadtmarkt für diese herausragende Leistung – „Wir sind Weltmeister“, rief Oberbürgermeister Thorsten Kornblum den jubelnden Fans zu.

Die unglaubliche Geschichte von Dennis Schröder wurde seitdem oft erzählt: ‚Entdeckt‘ wurde sein großes Basketball-Talent bereits im Alter von 11 Jahren auf dem Freiplatz im Prinzenpark.

„Dieser Beginn einer sportlichen Weltkarriere verdeutlicht, wie wichtig neben professionellen Vereinsstrukturen und Trainingsmöglichkeiten auch das städtische Angebot an Freizeit- und Jugendplätzen ist, um die Basketballstars von morgen zu finden“, erklärt Bianca Braunschweig, jugendpolitische Sprecherin der BIBS-Fraktion.

„Leider sieht hier die aktuelle Situation in Braunschweig wenig rosig aus: In den letzten Jahren wurden aufgrund von Lärmbeschwerden von Anwohner*innen im Stadtgebiet etliche Basketballkörbe von der Verwaltung abgebaut. Außerdem wurden die Nutzungszeiten der Jugendlichen erheblich eingeschränkt“, ergänzt BIBS-Ratsfrau Silke Arning.

Mehrfach berichtete die Braunschweiger Zeitung über Konflikte zwischen Jugendlichen und Anwohner*innen an den Jugendplätzen am Madamenweg und in Wenden. Am Spielplatz Ortelsburgweg in Stöckheim wurde ein Basketballkorb aus Lärmschutzgründen abgebaut, da dieser sich nach Aussage der Stadt in einer zu geringen Distanz zur Wohnbebauung befunden habe. Obwohl der Bezirksrat ein umgehendes Wideraufstellen des Korbes beantragt hatte, erklärte die Verwaltung, dass gemäß Immissionsschutzrecht eine Reaktivierung der Anlage an diesem Standort nicht möglich sei.

Bei einem Blick in andere Kommunen gibt es Beispiele von Alternativen, die beide Seiten zufriedenstellen: So hat in Hannover im Juni dieses Jahres die Verwendung eines neuen Bodenbelags aus Kunststoffgranulat auf einem Basketballplatz den gewünschten Effekt einer Lärmreduzierung erreicht.

Einen anderen Weg des erfolgreichen Konfliktmanagements ging die Stadt Lünen in Nordrhein-Westfalen. Nach wiederholten Beschwerden über Ruhestörungen durch eine Streetball-Anlage und Diskussionen über den Abbau des Basketballkorbs wurde in einem Gespräch des dortigen Bürgermeisters mit den betroffenen Anwohner*innen im Rathaus die Lösung in Form eines einklappbaren Basketballkorbs gefunden, der die nächtliche Nutzung des Spielplatzes verhindern konnte. Das Ein- und Ausfahren des einklappbaren Korbes wird hier spätabends und frühmorgens durch einen Anwohner übernommen.

„Solche oder andere kreative und konstruktive Lösungsansätze wünschen wir uns auch von der Braunschweiger Stadtverwaltung“, betont Bianca Braunschweig. „Um den Basketballnachwuchs der Zukunft zu entdecken, halten wir eine symbolische neue Namensgebung der Schulsporthalle der IGS Franzsches Feld nach Dennis Schröder – wie aktuell von Teilen der Politik vorgeschlagen – für nicht ausreichend“, erläutert die BIBS-Fraktionsvorsitzende weiter.

Immerhin könnte durch den angekündigten geplanten Kauf des Vienna-Hotels an der Salzdahlumer Straße durch die Stadt eine Verbesserung der derzeitig völlig unzureichenden Trainingsmöglichkeiten der Basketball Löwen Braunschweig erreicht werden, wie die Braunschweiger Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet.

„Sollte sich die Einrichtung einer Trainingshalle für die Braunschweiger Basketballer in dem dortigen großen Sportareal ohne größeren Aufwand realisieren lassen, begrüßen wir einen solchen Schritt der Stadt ausdrücklich“, erklärt Silke Arning, die sportpolitische Sprecherin der BIBS-Fraktion.

Um darüber hinaus die Stadt zu weiteren Verbesserungen für die möglichen Basketballprofis der Zukunft in Braunschweig zu bewegen, hat die BIBS-Fraktion folgende Fragen an die Verwaltung gestellt:

1. Welche Basketballkörbe an öffentlichen Plätzen wurden seit 2018 im Stadtgebiet abgebaut, um Beschwerden wegen Lärm zu begegnen?

2. Welche Körbe wurden seitdem mit welchen Lösungsansätzen wieder installiert?

3. Inwiefern sieht die Verwaltung die Möglichkeit, mit Jugendlichen und betroffenen Anwohner*innen in einen Austausch zu treten, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und möglichst viele Basketballkörbe wieder zu installieren oder neu einzurichten?

„Der Beantwortung unserer Anfrage im zuständigen Umwelt- und Grünflächenausschuss sehen wir gespannt entgegen“, schließt Silke Arning.

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