In dem Beitrag zuvor „Kurz und Klar“ gibt es einen Auszug aus der Friedensandacht von Landesbischof Christoph Meyns, die er am 24.02.2023 im Dom gehalten hat. Er sprach über seine Haltung zu den Waffenlieferungen des Westens in die Ukraine. Die Evangelische Kirche ist in dieser Frage gespalten.
Deutlich wird das auch an der Diskussion in der Ev. Akademie Abt Jerusalem in Blankenburg zwischen dem Landesbischof Meyns und dem Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), Bischof Friedrich Kramer. Unterschiede gibt es auch zwischen der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus und der ehemaligen EKD-Vorsitzenden und Pazifistin Margot Kässmann (Ostermarsch). Dieser Artikel „Debatte über Frieden und Krieg: Wo steht die evangelische Kirche?“ gibt die Debatte recht gut wieder.
Nach Bischof Meyns aus Braunschweig muss Deutschland aus ethischer Pflicht heraus Waffen an die Ukraine liefern, sich im Grunde also am Krieg beteiligen. Das scheint Mehrheitsmeinung unter den evangelischen West-Christen zu sein, jedoch nicht unter den Ost-Christen.
Nicht erklärt wird von den Unterstützern der Waffenexporte in der ev. Kirche, wo und in welcher Situation das Evangelium Waffen oder gar das Töten fordert. Das Evangelium, oder auch die „Frohe Botschaft“ genannt, fordert vielmehr ohne Ausnahme die Friedfertigkeit und Nächstenliebe. Wie passt das zusammen mit der Pflicht zur Waffenlieferung? Das sollte um der Glaubwürdigkeit halber durch die Bischöfe erklärt werden.
Eine andere begründete Meinung, eine eher pazifistische, lesen Sie beim katholischen Priester Harald Fischer in seinen Worten zur Bergpredigt vom 19.02.2023. Hören Sie auch seine 15-Minuten-Predigt auf derselben Seite.