Kurz und Klar 8. April

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Nachrichten hacken Foto: Pixabay

Wen besucht Frau von der Leyen in China als Ersten? Den amerikanischen Botschafter.

Die Präsidentin der Kommission der EU, von der Leyen, besucht China. Der französische Präsident Macron tut dies ebenfalls, er traf am Mittwoch ein, Frau von der Leyen kam erst einen Tag später. Die erste Aktion Frau von der Leyens bestand darin, nicht irgendeinen chinesischen Amtsträger zu besuchen, sondern dem US-amerikanischen Botschafter in Peking ihre Aufwartung zu machen. Symbolisch verdeutlicht die „Transatlantikerin“ (FAZ) so, dass die EU ihrer Meinung nach im Kielwasser der USA zu schwimmen habe. Dagegen sollte die EU nach Macrons Überzeugung eine “strategische Autonomie“ anstreben. Macron hält die von den USA verfolgte Linie der wirtschaftlichen Entkopplung von China für einen „verhängnisvollen Fehler“, während von der Leyen offen einen anderen Kurs verfolgt. Nach ihrem Willen soll die EU demnächst sogar Einfluss auf Investitionen europäischer Unternehmen in China nehmen. (a.m.) (Quelle: FAZ vom 6. April2023)

Bei ihrem China-Besuch wollten Macron und von der Leyen europäische Einheit demonstrieren. Erreicht haben sie das Gegenteil – Macron wurde hofiert, Frau Leyen saß am Katzentisch. So geht Geopolitik für Dummies.

Eine “warme Umarmung” für Macron, die “kalte Schulter” für von der Leyen: So fasst Politico den Empfang der europäischen “Leader” in Peking zusammen. Schuld daran soll Präsident Xi sein, der die EUropäer spalten wolle. (Politico ist eine politisch bedeutende US-Tageszeitung) In Wahrheit ist von der Leyen selbst schuld – denn vor ihrem Peking-Trip reiste sie nach Washington, wo sie mit US-Präsident Biden die China-Politik absprach. Danach outete sie sich als Hardlinerin gegenüber China.

Kein Wunder also, dass Xi ihr die kalte Schulter zeigte. Zumal die Kommissionschefin auch noch mit neuen Sanktionen drohte! Das zeigt, wie wenig die Chefin der “geopolitischen Kommission” von Diplomatie versteht – und von Geopolitik!

Sie redet, als könne sie Xi Vorschriften machen. Dabei ist nicht nur die europäische Wirtschaft, sondern auch der “European Green Deal” vom guten Willen der Chinesen abhängig! Ohne China hätten wir weder Sonnenkollekoren noch “seltene Erden”… (Quelle Lost In Europe 7.4.23)

In „Global Times“ (bedeutende englischsprachige chinesische Zeitung) wurde ausführlich auf Macron und die wirtschaftliche Zusammenarbeit Chinas und Frankreichs eingegangen. Bei von der Leyen wird nur erwähnt, dass sie dort war. Weiter heißt es dort, der Vorschlag Chinas für einen Frieden in der Ukraine finde international immer mehr Zustimmung, während einige europäische Staaten sich schwertun einen asiatischen Beitrag zu akzeptieren und zu akzeptieren, dass die Welt sich geändert habe und es nicht nur ein Machtzentrum gebe. (b.k.)

Das Dilemma des Krieges

Die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen Russland mit allen Mitteln zu unterstützen, „auch mit Waffen und Munition“, ist laut Landesbischof Dr. Christoph Meyns eine ethische Pflicht. Gleichzeitig sei damit ein Dilemma verbunden, sagte er am 24. Februar bei einer Friedensandacht im Braunschweiger Dom.

Denn Kriege erzeugten eine „Spirale der Gewalt, die regelmäßig außer Kontrolle gerät“. Deswegen sei die Politik aus friedensethischer Sicht gefordert, Parallel zur humanitären und militärischen Unterstützung der Ukraine „nach Wegen zu einem Ende des Krieges zu suchen“.

Meyns warnte vor einem Hass auf Russland. Aus christlicher Sicht bleibe auch der Feind bei aller Parteinahme für den Angegriffenen ein Mensch mit einem eigenen Lebensrecht. Christen hätten in der gegenwärtigen Situation ihre Hoffnung beizutragen, dass die Liebe stärker sei als der Tod, die Wahrheit stärker als die Lüge und die Gerechtigkeit stärker als das Unrecht.

Nicht zuletzt gelte es, den Opfern des Krieges und den Geflüchteten beizustehen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass die Ukraine eine Zukunft in Freiheit und Frieden hat“. (u.m.) Quelle: Ev. Perspektiven1/23, S.6

Die Schweizer haben die Wahl: Volksinitiative zur Absicherung der Bargeldverwendung

2.04. 2023 | Der Verein Freiheitliche Bewegung Schweiz (FBS) hat die Unterschriftensammlung für eine Volksabstimmung unter dem Stichtwort „Ich zahle bar“ gestartet. Sie zielt darauf ab, das Recht, anonym mit Bargeld zu bezahlen, in die Verfassung aufzunehmen und seine praktische Nutzbarkeit abzusichern.

Die Vorschriften, die die Initiative in die Verfassung aufgenommen sehen möchte, atmen das leider berechtigte Misstrauen gegen eine Regierung, die als Komplizin der Finanz- und IT-Branchen bei der versuchten Bargeldabschaffung betrachtet wird. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass die Schweizer Regierung die Anti-Bargeld-Lobby „Better Than Cash Alliance“ mit 2 Mio. Franken im Jahr mitfinanziert. (Quelle Norbert Haering)

Hurra, wir lassen die Ozeanzirkulation kollabieren!

Und damit kommen wir zur aktuellen Studie, die uns einen drohenden Aspekt des kollektiven Weiter-So in aller Klarheit vor Augen führt. So gehen die Wissenschaftler aus den USA und Australien, die die Forschung durchgeführt haben, davon aus, dass das Schmelzen des Eises um die Antarktis bis 2050 zu einer raschen Verlangsamung der überlebenswichtigen globalen Tiefseeströmung führen wird, wenn die Emissionen nicht drastisch abnehmen.

Das könne in den kommenden Jahrzehnten zum Kollaps der Zirkulation führen. Damit werde das Weltklima für Jahrhunderte verändert und der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt.

Da die Treibhausgasemissionen trotz deutlicher Warnungen von Energie- und Klimaexperten weiter ansteigen, wird sich die Strömung in der Tiefsee bis 2050 voraussichtlich um 40 Prozent verlangsamen, so die in Nature veröffentlichte Studie.

Die Studien-Autoren warnen davor, dass die Tiefsee-Zirkulation, die über tausend Jahre brauchte, um sich zu entwickeln, in wenigen Jahren drastisch verändert werde. Es geschehe zudem viel schneller als zuvor noch erwartet. (Telepolis 3.4.2023)

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1 Kommentar

  1. Man kann nicht sagen, ob es was nutzt, aber vielleicht waer es sinnvoll, die Reihenfolge der Meldungen um zu drehen?

    Vom undiplomatischen Chor (Korps kann mans nicht nennen, das impliziert koordiniertes Handeln) erwarte ich Tolpatschigkeiten, Flinten-Uschi ist da nicht wirklich News.

    Das mit der Tiefseezirkulation ist erschreckend und wird (wg der aufschreckend-subversiven Wirkung) sowieso gern wie ein neuer mathematischer Beweis unter ‚Wissenschaft‘ versteckt.

    Ich kann mich erinnern, dass vor etwa 10 Jahren der DLF einen Bericht brachte, dass der Golfstrom um etwa 30 Prozent abgenommen hatte. Ich blieb damals eine Viertelstunde irritiert im Auto sitzen und hoerte den Bericht zu Ende.

    DAS ist wichtig, Frau Kommissar in Peking – scheint mir – eher nicht.
    Da teile ich die Position der ‚Klimakleber‘.

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