Atommüll in Thune: „Eine Standortverlegung wurde nicht thematisiert.“

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Wenzel

Minister Wenzel (GRÜNE) besuchte Atomfabrik Eckert & Ziegler

Nach dem Besuch von Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (GRÜNE) bei der Atomfirma Eckert & Ziegler in Braunschweig zeigten sich die Aktivisten der Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) enttäuscht. Sie entnahmen den Minister-Worten nach dessen Visite keine Signale, die auf eine schnelle Schliessung der umstrittenen Anlagen zur Atommüllaufbereitung direkt neben einem Wohngebiet hindeuten. „Wir entnehmen den Aussagen des Ministers, dass sich hier erst mal nichts verändern wird“, sagte ein BISS-Aktivist.

Wenzel hatte nach ausführlicher Begehung der Konzernteile Nuclitec, Healthcare und Umweltdienste geäussert: „Eine Standortverlagerung des bestehenden Unternehmens wurde nicht thematisiert.“ Es sei aber beireits ein Schritt in die richtige Richtung, dass die Eckert & Ziegler-Betriebe inzwischen direkt der Aufsicht des Niedersächsischen Umweltministeriums unterstünden. In den vergangenen Monaten sei die Umgebungsüberwachung der Atomfirma „optimiert“ worden. Für Ende März 2015 erwarte er umfassende Messberichte aus Thune, die sein Ministerium im Internet freischalten werde.

Protest

Zudem, so Wenzel, würden jetzt endlich sämtliche Genehmigungsgrundlagen der Atomfirmen umfassend geprüft. „Wir prüfen auch Gefahren, die im Störfall auftreten können“, so der Minister.

Obwohl ihm insbesondere „die Situation im Aussenbereich der Firma überhaupt nicht gefällt“ (dort stehen Transportfässer für radioaktive Abfälle ungeschützt vor Wind und Wetter unter freiem Himmel) gäbe es eine „geltende Genehmigungen zur Konditionierung“ von atomaren Stoffen auf dem Betriebsgelände. Immerhin habe die Stadt Braunschweig mit ihrer Veränderungssperre dafür gesorgt, dass E & Z nicht länger an ihren Plänen festhalte, die Produktion am Standort Braunschweig auszuweiten.

Buergerfluesterer

BIBS-Ratsherr Dr. Dr. Wolfgang Büchs wertete den Ministerbesuch zumindest als einen ersten Schritt auf dem Weg zum Ziel, die Atomfirma irgendwann zu schliessen. Als Nahziel gab Wenzel an: „Mein Ziel ist zu gucken, wie man die bei E & Z verarbeiteten Mengen reduzieren kann.“ (Fotos: Klaus Knodt)

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