„Jubeljahr“ 1913 – 2013: Die Nähe zur Wahrheit kommt aus der Ev. Akademie Abt Jerusalem

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Die drei Historiker von links: Pastor Küssner, Prof. Roloff und Dr. Ludewig vor Beginn der stark besuchten Veranstaltung zum „Jubeljahr“. 

Schon jetzt zeichnet es sich ab. Die Auftritte der drei Historiker Pastor Küssner, Prof. Roloff und Dr. Ludewig in der Ev. Akademie Abt Jerusalem sind Höhepunkte im sog. Jubiläumsjahr 1913 – 2013. 100 Jahre Hochzeit der Kaisertochter Victoria Luise und ein Welfe aus Hannover.

Nachdem in der letzten Woche Prof. Roloff vorgetragen hatte, war gestern der Vortrag von Herrn Ludewig in der dreiteiligen Serie 1913. Jubeljahr? – Trubeljahr? II Teil: Residenzschloss und Rotes Schloss.

 

Engagierter Vortrag von Herrn Ludewig. Im Hintergrund ein Luftbild von der Innenstadt, an dem Ludewig die räumliche Klassenverteilung erklärte.

Deutlich wurde in dem Vortrag die Prägung des Klassenbewusstseins. Sei es bei der Arbeiterklasse, bei den Bürgerlichen und beim Adel, wobei der Adel von der Arbeiterklasse schon nicht mehr ernst genommen wurde. Die Polarisierung fand statt zwischen Bürgertum und Arbeiterklasse. Deutlich auch städtegestalterisch erkennbar. Das „Rote Schloss“ (Volksfreundehaus) wurde in unmittelbarar Nähe des Schlosses gebaut und die verarmten Arbeiter rückten mit ihren Wohnvierteln immer näher an das Schloss heran.

Die Novemberrevolution 1919 in Braunschweig und die Reaktion beleuchtete Ludewig, aber auch das Jahr 1913, im Vorfeld des 1. Weltkrieges. Deutlich wurde, und da waren sich alle drei Historiker einig, dass 1913 und der 1. Weltkrieg nicht isoliert von einander zu betrachten sind, und dass sich der Rathaus-Historiker Herr Prof. Stölzl irrt, wenn er die Ereignisse sieht.

Die drei Herren, die sich in Details untereinander auch nicht immer einig waren. Roloff machte deutlich, dass das Wahlrecht vonden Arbeitern hart erkämpft wurde. Auch darum solle jeder Bürger und jede Bürgerin zur Wahl gehen und nicht Wahlenthaltung üben. Es ginge um die Demokratie in erster Linie und erst in zweiter um die Parteien.

Ludewig ging auch auf die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse ein und_deren Willen die Republik durchzusetzen mit allgemeinen und freien Wahlen. Dafür lohnte es sich zu kämpfen. Eine wesentliche Rolle in dem Kampf spielte Minna Fasshauer, die noch heute umstrittene Sozialdemokratin und spätere Kommunistin, die als erste Frau Ministerin in Braunschweig wurde. In der Diskussion meinte Dietrich Kuessner, dass_man sich doch mal die Leistungen der zwei Frauen Minna Fasshauer und Victoria Luise ansehen solle. Die eine trat für mehr Demokratie und die Zukunft ein, die andere für Monarchie und Reaktion. Fasshauer soll nicht mal geehrt werden und der V.C. werde in Braunschweig ein Jubeljahr gewidmet.

Nächste Woche am 25.09 um 19:30 wird Herr Küssner den Vortrag halten: III Teil: Der Hof und sein Staatsdom und anschließen sollen alle drei Vorträge noch einmal zur Diskussion stehen. Dieses so angepriesene „Jubeljahr“ findet damit einen angemessenen Abschluss. Die Initiatoren dieses „Jubeljahres“, Herr Borek und OB Dr. Hoffmann werden dankbar sein, ob so viel Geschichtsbewusstsein und Wahrheitssuche in unserer Stadt.

 

 


Kommentare   
 
0 #1 Ulenspegel 2013-09-20 09:56
Zitat: >>Die Initiatoren dieses „Jubeljahres“, Herr Borek und OB Dr. Hoffmann werden dankbar sein, ob so viel Geschichtsbewusstsein und Wahrheitssuche in unserer Stadt.
 
 

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