Wer kann diesem Mann noch trauen? (Zweite Betrachtung)

0

Nun ist es schon drei Wochen her. Die BZ hatte am 22.11.07 behauptet, die Rekonstruktion der Schlossfassade sei von der Stadt Braunschweig bezahlt worden; Dr. Hoffmann habe dies mit ECE in einem Vertrag vereinbart. Dabei sei von der Summe von 13,5 Millionen Euro ausgegangen worden.

Bislang hat der Oberbürgermeister dem nicht öffentlich widersprochen. Damit muss sich der Eindruck verstärken, dass er eine ganze Stadt und nicht zuletzt seine eigenen Wähler belogen hat. Denn erinnern wir uns: während der gesamten Zeit des Wahlkampfes hat Dr. Hoffmann das „Schlossprojekt“ als eine seiner wesentlichen Leistungen dargestellt. Entsprechend teilt er in der BZ vom 13.9.06 mit:

„Die Wahl war ein Bürgerentscheid für das Schloss.“

Dabei hat er selber es immer wieder als besondere Leistung herausgestrichen, dass er so geschickt verhandelt habe, dass die Bürger das „Schloss“ ohne Einsatz öffentlicher Mittel sozusagen geschenkt bekommen hätten. BZ-Leserin Pfeiffer wollte es nicht so recht glauben und warf Dr. Hoffmann vor, wegen der Großprojekte habe er „viele kleine Sachen vernachlässigt (BZ, 1. 9. 06). Hoffmann darauf: „Woran denken Sie?“ Frau Pfeiffer darauf: „Zum Beispiel an das Schloss.“ Antwort Dr. Hoffmann:

„Für das Schloss gibt die Stadt keinen Cent aus.“

Das war neun Tage vor der Wahl. Als er dann im Dezember im Rat der Ausgabe von 1,2 Millionen für den Innenausbau zustimmen wollte und auf die „keinen Cent“-Aussage angesprochen wurde, hatte er ein Problem. Er versuchte sich aus dem Widerspruch hinauszuschlängeln, unter anderem mit folgender Äußerung:

„… habe sich seine bisherige Aussage, „kein Cent für das Schloss“ immer nur auf die äußere Rekonstruktion bezogen, die bekanntlich von ECE voll finanziert wird.“ (Pressemitteilung der Stadt, 15.12.2006)

Selbst gegenüber dem 9-jährigen Tim Schmedding von der Grundschule Comeniusstraße, der beanstandet, dass die Stadt viel Geld für das Schloss ausgebe „anstatt für eine Rollschuhbahn“, hält er diese Version noch Monate später öffentlich aufrecht:

„Im Verhältnis gibt die Stadt relativ wenig aus. … Die Stadt beteiligt sich doch nur mit 1,2 Millionen für den Innenausbau.“

Und auch seine Kritiker, die im Wahlkampf äußerten, Dr. Hoffmanns Darstellung könne gar nicht stimmen, bügelte er öffentlich ab:

„Wir haben uns entgegen anders lautendem Gerede nicht an den Kosten der Wiedererrichtung der Schlossfassade selbst beteiligt, und auch in die Veranstaltung am Sonnabend fließt kein Cent aus unseren Steuermitteln. Das eine wie das andere zahlt alles ECE, und das ist das Ergebnis erfolgreicher Verhandlungen.“ (BZ 26.8.06, zwei Wochen vor der Wahl)

Einmal angenommen, die Behauptung der BZ, die Stadt sei doch für 13,5 Millionen aufgekommen, stimmt. Kann Dr.Hoffmann dann wirklich glauben, er kann sich aus diesem Widerspruch wieder herausmogeln? Ende März diesen Jahres äußerte er:

„Wenn das alles erst einmal steht, wird es auch akzeptiert“.

Aber sicher ist das nicht. Denn Menschen, die eine Ent-Täuschung erlebt haben, fällt es besonders schwer zu vergessen.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.