Am 07.02.2007 hatte die in Braunschweig neu gegründete Energie AG ihre erste Veranstaltung im Stadtparkrestaurant. Etwa 80 Bürger informierten sich.
Zunächst wurde die Energie AG (Arbeitsgemeinschaft) Braunschweig vom Organisator und Diskussionsleiter der Veranstaltung, UWE MEIER, vorgestellt. Die Energie AG ist eine Gemeinschaft von engagierten Bürgern aus Stadt und Region, die es sich u. a. zur Aufgabe gemacht haben, alle Bürger über die Möglichkeiten der Energieeinsparung und Anwendung regenerativer Energiegewinnung zu informieren und Entscheidungsträger im öffentlichen Raum, Industrie, Handwerk und Dienstleistung umfassend zu beraten.
In einer kurzen Einführung wies MEIER auf die nicht vorhandene Klimapolitik der Stadt Braunschweig hin. Nicht nur, dass in den neuen Haushalt keine Gelder für Klimaschutz eingestellt würden, was schon schlimm genug sei, noch nicht einmal 1800 EURO für den Beitritt zum Klimaschutzbündnis wolle die CDU/FDP-Ratsmehrheit und OB Hoffmann bewilligen, um wenigstens Signale zu setzen. Die Verbraucherschutzzentrale sei schon seit Jahren von CDU/FDP und OB Hoffmann gestrichen. Es sei nur zu hoffen, so MEIER, dass Braunschweig hinsichtlich Zukunftsorientierung nicht als Modell betrachtet würde, wie es einige Entscheidungsträger der Stadt gerne sähen. MEIER stellte die Veranstaltung unter folgendes Motto:
Ludwig Erhard (1897 – 1977)
Der Staat hat die Aufgabe, sozial unerwünschte Entwicklungen der Marktwirtschaft rechtzeitig zu korrigieren, den freien Wettbewerb unter anderem vor der Beeinträchtigung durch Kartelle und Monopole zu schützen.
Anschließend sprachen die beiden Hauptvortragenden, die Erdgasexperten JüRGEN FRANKE und WOLFRAM KAISER von der Bremer Energiehaus-Genossenschaft eG (www.benergie.de) umfassend zu den Themen Erdgaspreise, Gas-Einkaufsgenossenschaft und Strategien zu Energieeinsparmöglichkeiten.
Die Bremer Energiehaus-Genossenschaft eG ist eine Genossenschaft, die 2006 gegründet wurde, um nicht länger ertragen zu müssen, wie die großen Gaslieferanten, die in der Regel Monopole sind, sich an den Bürgern bereichern.
Wir Genossenschaftsmitglieder helfen uns nun selbst: Während bei uns Bürgern die Gas- und Strompreise enorm steigen, klettern die Gewinne bei den Gas-Konzernen auf Kosten der Bürger in noch nie da gewesene Höhen!
Allein in Bremen haben bereits weit über 17.000 Kunden gegen die ungerechtfertigt hohen Gaspreise widersprochen. Diesen Protest führen wir in einer Genossenschaft zusammen, die ihre Energie zu transparenten Preisen selber ein- und verkauft. Je mehr Gasverbraucher sich beteiligen, desto größer ist der gemeinsame Erfolg.
Der Genossenschaft geht es zunächst einmal darum den Genossen preiswerteres Gas zu liefern, weil nicht einsehbar ist, dass sich Fremde an uns bereichern und das immer schwerer verdiente Geld in den Taschen der ohnehin wohlhabenden Menschen landet.
Beim Gashandel befindet sich die Genossenschaft zur Zeit in der Phase der Mitgliederwerbung. Diese Phase ist wichtig, damit das Mitgliederpotential auslotet werden kann und entsprechend mit den Gasanbietern die Verhandlungen aufgenommen werden können. Je mehr Genossen, desto bessere Chancen, dass das Projekt gelingt. Die wirklichen Preisvorteile, so KAISER, würden nicht beim Gaseinkauf erzielt, sondern weil eine Genossenschaft keine Gewinne für Aktionäre erwirtschaften muss und keine ungerechtfertigten Aufschläge auf den Gaspreis vornehmen wird.
Doch das ist nur das eine Standbein: „Wenn wir verantwortungsvoll handeln wollen, dann müssen wir berücksichtigen, dass die Energieressourcen nicht grenzenlos zur Verfügung stehen werden. Wir müssen Energie einsparen“, so FRANKE. Auch hier haben wir Genossen Verantwortung und ein Konzept.
Die Genossenschaft plant langfristige Strategien, mit denen alle Genossen in eine ökologisch verantwortungsvolle Zukunft gehen können. Die Genossenschaft wird – nachdem sie mit dem Gashandel ein Standbein entwickelt hat – verstärkt mit dem Angebot von effizienten Energienutzungssystemen bei der Heizungstechnologie und Materialien zum Energieeinsparen, mit Beratungen und Energiekursen für die Genossenschaftsmitglieder ihr Angebot ausweiten. So ist daran gedacht, jedem Genossen, der bestimmte Grunddaten zu seiner Wohnung/seinem Haus mitteilt, einen Hinweis zu geben, ob in seiner Wohneinheit Energie-Einsparpotentiale vorliegen. Hier ist eine Zusammenarbeit mit den örtlichen Energieberatern, dem Handwerk und dem Handel geplant. Für die Genossenschaftsmitglieder sollen diese Dienstleistungen und Materialien qualifizierter und preiswerter angeboten werden.
Um Genossenschaftsmitglied zu werden, werden 20 Euro “Eintrittgeld“ und 80 Euro Genossenschaftsanteil verlangt. Diese 100 Euro sind das maximale Risiko, dass ein Genossenschaftsmitglied eingeht. Es entstehen keine weiteren Verpflichtungen.
Kontakt in Fragen der Gas-Genossenschaft:
Dr. Uwe Meier
Tel.: (0531) 376101
Mail: dr_uwe_meier@web.de