ver.di fordert Revision des Gesundheitssystems ein

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Von Matthias Büschking

Insolventes Klinikum Peine als Lackmustest | Kein vollausgestattetes Krankenhaus sterben lassen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat ihre Erwartung erneuert, dass mit dem Klinikum Peine mitten in der Corona-Krise kein vollausgestattetes Krankenhaus verloren geht. Landesleiter Detlef Ahting appellierte nach zahlreichen Gesprächen mit politisch Verantwortlichen in Peine, dem Landkreis und in Berlin „eine Chance auch für die Zeit nach Corona nicht leichtfertig liegen zu lassen“. Ahting forderte nach der Pandemie eine ergebnisoffene Revision des Deutschen Gesundheitssystems ein. In Peine jedenfalls habe man jetzt die Chance zur Gestaltung und sollte vermeiden, fahrlässig falsche Tatsachen zu schaffen.

Der Vorteil von kommunalen Krankenhäusern gegenüber privaten Anbietern liege auf der Hand. Sie seien vor allem dem Wohl der Patient*innen verpflichtet – „und nicht in erster Linie ihren Aktionären und deren Rendite-Erwartungen.“ Dass zeige auch die Historie in Peine und der gesamten Region.

„Meine Lehre aus Corona ist, dass die öffentliche Hand wieder viel mehr Verantwortung für das Gesundheitssystem übernehmen muss“, so der Landesleiter, „der Markt regelt es eben nicht!“ Was ver.di jahrelang gefordert habe, zeige sich jetzt nachdrücklich. Ahting begrüßte die Überlegungen im Landkreis, das ins Insolvenzverfahren gerutschte Klinikum zurück in die kommunale Familie zu holen.

In Peine jedenfalls gebe es eine hervorragende Chance, ein rekommunalisiertes Krankenhaus in Kooperation mit dem anderen Häusern gut aufzustellen. Ziel könne eine regional-flächendeckende Grundversorgung mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen sein. Ahting begrüßte, dass es schon seit einiger Zeit Überlegungen der weiteren kommunalen Krankenhäuser der Region (Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel) gebe, diese gelte es mit Energie und Willen für eine regional-kommunale Lösung voranzubringen.

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