Stein und Bein, Braunschweiger Elegance!

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Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Es geht auf dem Flyer ums Anziehen, nicht ums Ausziehen! Wer sich von diesem Flyer provoziert fühlt, hat da etwas nicht verstanden.

Brunonias Wahl fällt auf ein pinkes Minikleid im Courrèges-Stil der ausgehenden Sechziger Jahre. Bedeutungsvolle Bekleidung, nicht nur zum Sommer passend: „Der Minirock wurde teils als Provokation oder als Ausdruck einer allgemeinen Pietätlosigkeit wahrgenommen, teils aber auch als Zeichen eines neuen Selbstverständnisses und Selbstbewusstseins der sich von überkommenen Zwängen befreit fühlenden Frauen verstanden.“ So lesen wir es bei Wikipedia.

Die in ihrem Selbstbewusstsein gestärkte Dame von Welt trug damals vorzugsweise Plateau-Schuhe, war buchstäblich auf den Sockel gestellt. Aber Braunschweig ist nicht die Welt und versteht sich schon gar nicht auf Sockel, daher hat sich unsere Brunonia pinke Pantoletten mit Spitzhacken gekauft, nicht stilecht aber eine schöne, rundum gelungene Allegorie. Dem Mini verdanken wir übrigens auch die segensreiche Erfindung der Strumpfhose mit Zwickel, die die befreite Sichtachse transparent gestaltet bzw. verdeckt. Ein Paradoxon, auf das sich hier wiederum aufs Vortrefflichste verstanden wird.

Besonders erfreulich ist, dass sich unsere Brunonia nicht nur von überkommenen Zwängen befreit hat, sondern auch von dem Wildwuchs (um nicht zu sagen dem Park) auf ihren Beinen. Wie wir jüngst nachlesen konnten, tun nur 40% der deutschen Frauen, was für 93% der englischen Frauen selbstverständlich ist. God shave the Queen! Brunonia ist ein echtes Vorbild, damit können sich alle Braunschweigerinnen ja ganz Deutschland, nein die ganze Welt identifizieren! Wir sind wieder wer!

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