Sie sind gescheitert, Herr Bode!

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Sie sind doch gescheitert, Herr Bode! Diesen Vorwurf schleuderte mir
kürzlich der Topmanager eines Lebensmittelkonzerns entgegen. Eine
Unverschämtheit? Oder hat der Mann Recht? Fraglos, einiges haben wir seit
der Gründung von foodwatch vor 11 Jahren erreicht. Wir haben dreiste
Werbelügen gestoppt, Hersteller mussten ihre Produkte aus den Regalen
nehmen und es gibt ein „Verbraucherinformationsgesetz“. Doch leider ist
immer noch Fakt: Der tägliche Lug und Trug im Supermarkt ist die
skandalöse Normalität.

Skandalös vor allem deshalb: Der Etikettenschwindel ist ganz legal.
Weshalb die Konzerne eine perfekte Ausrede haben: Was legal sei, könne
doch nicht falsch sein! Das sehen wir von foodwatch natürlich ganz anders.
Wir brauchen andere Gesetze. Damit morgen verboten ist, was heute erlaubt
ist!

Sie werden es nicht glauben, selbst nach vielen Jahren foodwatch entdecken
wir in schöner Regelmäßigkeit Täuschungsmanöver, die uns buchstäblich
die Schuhe ausziehen:

1. Ranziges „Frischfleisch“: Wussten Sie, dass das abgepackte, vermeintlich
rosige und frische Fleisch in der Tiefkühltheke oft in den inneren
Schichten braun aussieht und ranzig sein kann? Das Zaubermittel heißt
vertrauenseinflößend „Schutzatmosphäre Verpackung“. Diese enthält aber
ein hochgradig mit Sauerstoff angereichertes Gas, das die rosige Frische
nur vorgaukelt und in Wirklichkeit den Verderbnisprozess sogar
beschleunigt!

WIR FORDERN: VAKUUMVERPACKUNG, DAMIT RANZIGES FLEISCH AUCH RANZIG AUSSIEHT!

2. Versteckte Tiere: Wussten Sie, dass in Produkten wie Obstsaft, Brot oder
Chips häufig Tierbestandteile stecken? Unfassbar? Ja, aber eine Tatsache!
Fischgelatine in Multivitaminsaft, Auszüge aus Schweineborsten in Brot und
Geflügelbestandteile in Chips müssen nicht immer deklariert werden.

WIR FORDERN: EHRLICHE DEKLARATION VON ALLEN TIERISCHEN BESTANDTEILEN IN
LEBENSMITTELN!

3. Täuschung im Gasthaus: Wussten Sie, dass Restaurantbetreiber nicht
verpflichtet sind, alle Zusatzstoffe – wie es bei im Supermarkt verkauften
Produkten der Fall ist – anzugeben? Und deshalb bevorzugt Ware verwenden,
deren Zusatzstoffe in der Gastronomie nicht deklariert werden müssen
(„deklarationsfreie Ware“), damit die Speisekarte makellos aussieht? Ganz
zu schweigen davon, dass Sie als Gast nicht erkennen können, ob eine
Mahlzeit frisch zubereitet wurde oder aus der Tüte kommt?

WIR FORDERN: VOLLDEKLARATION VON ZUSATZSTOFFEN AUCH IM RESTAURANT!

4. Imitate: Wussten Sie, dass ein „Wasser mit Geschmack“, das auf der
Verpackung mit einem grünen Apfel wirbt, weder einen Apfel noch Spuren
eines Apfels enthalten muss? Und dass noch nicht mal das stattdessen
enthaltene Apfelaroma aus Apfel hergestellt sein muss? Das „Apfel-Wasser“
also rein GAR NICHTS mit einem Apfel zu tun haben muss?

WIR FORDERN: WENN FRÜCHTE AUF DER VERPACKUNG ABGEBILDET SIND, MÜSSEN SIE
AUCH DRIN SEIN!

5. Und kann ich Sie mit Bio trösten? Leider nicht! In Biomärkten finden
Sie zu Hauf Müslis extra für Kinder, die – genau wie konventionelle
„Kindermüslis“ – zu 30 Prozent aus Zucker bestehen! Also mitnichten als
Kinderfrühstück geeignet sind. Warum? Weil es für das „Bio-Siegel“ eines
Kindermüslis reicht, wenn die Zutaten (der Zucker!) aus kontrolliert
biologischen Anbau stammen!

WIR FORDERN: WO BIO DRAUF STEHT, DARF KEINE ZUCKERBOMBE FüR KINDER DRIN
SEIN!

Haben Sie jetzt genug? Wir auch! Aber leider ließe sich diese Liste
beliebig fortsetzen. Und leider ist die These, wir hätten nicht viel
erreicht, deshalb keineswegs falsch. Aber eines ist auch wahr: Wir waren
es, die diesen systematischen Schwindel und Betrug öffentlich gemacht und
auf die politische Tagesordnung gesetzt haben. Und mittlerweile haben auch
zahlreiche Politiker verstanden – denn sie gehen auch im Supermarkt
einkaufen – dass das nicht so weiter gehen darf. Jetzt muss das politische
Handeln kommen! Doch dazu braucht es – so funktioniert Politik – viel
Öffentlichkeit, viel Überzeugung, viel fachliches Wissen und Expertise –
und: Druck! Und dafür liebe Unterstützer, brauche ich Ihre Hilfe!

Unterstützen Sie mein Team und mich und werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch!
http://mailings.foodwatch.de/c/12380701/020655814ef3b-muikdi

Mit einem winzigen Team von 14 Menschen führen wir die Auseinandersetzung
mit den übermächtigen Lebensmittelkonzernen, die mehr für Werbung
ausgeben, als alle deutschen Autokonzerne zusammen. Ja, das Gleichnis von
David gegen Goliath ist wahrlich nicht fehl am Platz. Unsere Stärke ist:
Wir haben die besseren Argumente. Aber das alleine reicht nicht. Deshalb:
werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch!

Jedes neue Mitglied von foodwatch ist nicht nur ein Stachel im Fleisch der
Lebensmittelindustrie, es erhöht unsere Legitimation und Schlagkraft
gegenüber der Politik! Je mehr wir sind, desto mehr muss die Politik auf
uns hören und die Gesetze, die diesen absurden Schwindel legalisieren,
endlich so ändern, dass wir ehrliche Lebensmittel kaufen können. Zurzeit
haben wir knapp 30.000 foodwatch Förderer. Helfen Sie uns und werden Sie
Förderer/Förderin von foodwatch, damit wir bald 50.000 sind.

Übrigens: Sowohl die Lebensmittelkonzerne als auch die Politik beobachten
das Wachstum von foodwatch sehr genau und dieses Wachstum hat jetzt schon
Einfluss auf ihr Handeln. Sie trauen sich nicht mehr alles! Schon deshalb.
Werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch!
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P.S.: Geld ist das eine. Die Anzahl unserer Förderer spielt aber auch eine
große Rolle, um uns als Organisation Gehör zu verschaffen. Je mehr
Unterstützer wir haben, desto leichter können wir Druck ausüben. Deshalb:
Werden Sie bitte Förderer/Förderin und kämpfen Sie gemeinsam mit uns für Ihr Recht!
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