Richtigstellung zum BZ-Artikel „Beim G8-Gipfel: Bono singt, und Braunschweig trommelt“

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Leider haben sich bei dem Artikel
Beim G8-Gipfel: Bono singt, und Braunschweig trommelt
von Ralph-Herbert Meyer einige Missverständnisse und Fehler eingeschlichen. Textpassagen jeweils fett-kursiv:

Attac Gruppe um Matthias Breuer…
Die genannte Person stand zum Gespräch mit der BZ bereit. Attac-Mitglieder bilden zusammen eine Gruppe gleichberechtigter Menschen. Eine „Führerschaft“, wie der Ausdruck andeutet widerspricht den Idealen Attacs.

Herbert Grönemeyer …
Tatsächlich findet an dem 7.Juni, weitgehend abgekoppelt von der allgemeinen Protestbewegung ein Konzert mit genannten Künstlern statt. Es nennt sich „Music and Message“ und wird koordiniert von der Grönemeyer-Initiative „Deine Stimme gegen Armut“.
(Zugesagt haben: Herbert Grönemeyer, Bono, Die Fantastischen Vier, Die Toten Hosen, Seeed, Silbermond, 2Raumwohnung, Sportfreunde Stiller)
Dieses Konzert (Eintritt 2,50) ist jedoch nicht Abschlusskundgebung einer Demo.

Die Attac-Gruppe aus Braunschweig wird mit ihren Trommeln während des Protestmarsches auffallen.
Sambattac ist ein Projekt von Attac Braunschweig. Das meint: Die Trommlerinnen sind nicht zwangsläufig im sonstigen Attac-Netzwerk aktiv und nicht alle Attac-Mitglieder trommeln.
Und an dem genannten Donnerstag ist keine Demo-Trommelei geplant, erst recht nicht im Rahmen des genannten Konzertes von „Deine Stimme gegen Armut“.

Sambattac geht es nicht primär darum „aufzufallen“ sondern darum, die Demonstration zu bereichern, sowohl für die Teilnehmer als auch für die Aussenwahrnehmung.

Attac Braunschweig hat für den Donnerstag, wenn Bono singt, einen Bus gemietet.

Die Braunschweiger Gruppe hat wie sehr viele andere einen Bus gemietet, um am 2.6. möglichst vielen Menschen eine Teilnahme an der internationalen Großdemonstration in Rostock zu ermöglichen. Hier geht es darum, mit Zig-Tausenden Menschen aus ganz Europa ein deutliches Zeichen für eine andere Welt zu setzen. Das Motto lautet „Another World is possible!“ Die Anziehungskraft von einem Bono wird deutlich überschätzt.
Musikalisch werden die Kundgebungen am 2.Juni aber auch unterstützt. Juli und „Wir sind Helden“ sind nur zwei davon.

M.B. wird jedoch wie rund ein Dutzend anderer Braunschweiger bereits am 2. Juni anreisen…

Alle G8-Kritiker werden schon am 2. da sein. Deutlich mehr als ein Dutzend Braunschweiger werden auch die folgende Woche dort verbringen.

… und wird ein wenig im Pressebüro helfen.

Im Gespräch fiel die Existenz eines Pressebüros. M.B. sagte jedoch lediglich, dass er sicher in der Woche auch im Rostocker Camp mit anpacken wird. Kartoffel-Schälen liegt da jedoch eher in der Kernkompetenz als Pressearbeit.

Damals war es zu Gewaltexzessen gekommen. In sofern hat Matthias Breuer Verständnis für gute Sicherheitsvorkehrungen.
Wie in dem Gespräch erläutert konnte nachgewiesen werden, dass die Gewaltexzesse in Genua von der Polizei ausgingen, z.T. ganz offiziell, z.T. verdeckt. (S. „die Gipfelstürmer“).
Es wurde gesagt, dass es auch in Deutschland viel wahrscheinlicher ist, dass die körperliche Gewalt von der Polizei ausgeht und die Polizei maßgeblich für eine Eskalation verantwortlich ist. In diesem Zusammenhang kann also kein Verständnis für „gute Sicherheitsvorkehrungen“ aufkommen.
Verständnis äußerte M.B. lediglich wenn man sich in die Lage des „Gastgebers“ versetzt. Nämlich, dass solche „Maßnahmen“ wie Zaun und Sperrzonen nötig sind, wenn man verhindern will, dass Zig-Tausende friedliche ProtestiererInnen das Tagungshotel besetzen und somit diese Veranstaltung platzen lassen. Oder wenn man zumindest verhindern will, dass protestierende Menschen in die Nähe von denen gelangen, denen der Protest gilt.
Vollkommenes Unverständnis bleibt bestehen für ein großräumiges Versammlungsverbot, Einschüchterungen an der Haustüre, an den Haaren herbeigezogene Hausdurchsuchungen, Vorbeugehaft, verbale Kriminalisierung der Widerstandsbewegung etc.

Sein Trommeln werden die G8-Teilnehmer und Bundeskanzlerin Angela Merkel wohl so oder so nicht hören.
Dieser Abschluss-Satz lässt offen, ob es sich um eine Resignation des Attac-Mitgliedes handelt oder vielmehr um eine Beurteilung des Verfassers.
Zu ersterem ist zu sagen, dass sich Attac als Teil einer Bewegung versteht und man schnell lernt zu akzeptieren, dass man selber nur ein Sandkorn im Getriebe sein kann. Als Widerstandsbewegung gegen die unsoziale Politik wird man sehr wohl in der Öffentlichkeit, in den Medien und in der Politik wahrgenommen. Da ist es wirklich egal, ob der Frau Merkel gerade die paar Braunschweiger Trommler ins Auge gesprungen sind.

In dem Abschnitt „Stichwort“ ist zu erfahren, dass sich bei einem G8-Treffen die G8-Staaten treffen, und das schon bald. Wer mehr wissen will liest weiter bei: www.attac.de

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