Nostalgisch? Ja. Das Grundstück des alten FBZ

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Das FBZ wurde abgerissen, dort gab es nur noch eine Trümmerlandschaft. Wehmütige Berichte, erst jetzt, so äußern sich einige, hat dort mehr als eine ganze Generation, einen Teil der Freizeit verbracht. Rock, Blues, Folksongs und  Vorträge alles hatte sein Publikum. Kein Braunschweiger fühlte sich belästigt, der Platz war ideal. Die schöne Sonnenterasse an der Oker war ein Ort im Grünen. Die vielfältige Nutzung war zu erkennen, so konnte man schon vor Jahren einen jugendlichen Deutschen mit einem älteren Türken Schach spielen sehen. Begegnungen dieser Art waren  ganz normal. Viele Gruppen hatten dort ihre Heimat.

Dem sprichwörtlichen Plattmachen war man hilflos ausgeliefert. Da gab es nichts zu sanieren. Wer das glaubt. Mit etwas Aufwand hätte man an dieser Stelle, genau dort, einen guten Treffpunkt aller Kulturen, vieler Jugendlicher vor allen Dingen, aufrecht erhalten müssen.

Nun sollen zwei Hotelneubauten entstehen. Werden die denn wirklich gebraucht? Dem Leser schwant es langsam, ist denn so viel Bedarf da? Der Gedanke liegt nahe: Sollen sie sich doch alle untereinander abwürgen. Der eine Kasten steht dann demnächst auf einem der schönsten Grundstücke, das diese Stadt hat, nämlich nahe dem Teich, im Bürgerpark, sowie ganz nahe der Oker mit der romantischen kleinen Okerbrücke. So ein Juwel mit Zugang zur Innenstadt, ist ziemlich selten. Der alte Wasserturm, sowie einige alte Bäume sind ganz nahe.

Das alte FBZ hat nicht dominiert. Es passte sich in das Umfeld der  Bäume und dem Turm an. Hier soll nun wieder geklotzt werden. Es entsteht ein 4 Sterne Hotel für 24,5 Millionen Euro, 175 Zimmer inklusive 17 Suiten. Tagungsbereich, Wellness Bereich, was der Mensch so heute alles braucht. 2009 gab es schon einmal einen Käufer, der ist wegen der schlechten Finanzlage zurückgetreten.

850.000,- Tausend Euro, soll das Grundstück kosten, es ist kaum zu glauben. Das ist wieder einmal fast geschenkt. Der Schlosspark ist schon verschleudert worden, „die Brücke“ mit dem Parkgarten an der Oker, von Rimpaus Garten gar nicht zu reden. So geht nun wieder eines der besten Stadtgründstücke für einen Quadratmeter Preis nahezu 90,00 Euro aus den Händen. Das ist  eine echte Lachnummer. Wurde dort gefährlicher Altabfall gefunden?
Nein, natürlich muss der Grund erst hergerichtet werden, das muss jeder Häuslebauer doch auch.  
Auf den Abbildungen ist ein massiger, dominanter Klotzbau zu erkennen. Wo sind denn nun die Ästheten, wie Dr. Ackers, der Städteplaner? Da wirkt unser schönes altes Stadtbad im Hintergrund wirklich wie aus der Zeit gefallen. Vielleicht wird man sich auch entschließen, es bald abzureißen., es dem neuen Spaßbad zu opfern. Dann hat man alle Relikte aus sozialdemokratischer Zeit langsam beseitigt. Das zweite Hotel soll an der Stadthalle entstehen, das wäre dann ein Tagungshotel, darauf wartetet die Stadthalle schon lange.

Ein soziokulturelles Zentrum im Westen oder Norden, als Nachfolger vom alten FBZ wäre ein dritter Vorschlag der Verwaltung, damit will man endlich die Gemüter beruhigen. Wer glaubt an drei solche Projekte und warum auch jetzt? Die Ratsmehrheit sich verändert, da kann man nicht so weitermachen wie bisher, es sei denn, die SPD lässt sich wieder vereinnahmen und an der Nase herumführen, statt endlich zu sagen: Wir brauchen Zeit für Gespräche im neuen Rat und lassen uns nicht mehr unter Druck setzen. Die alte Ratszusammensetzung, mit der einen Stimme Mehrheit des Oberbürgermeisters, ist abgewählt.

 


Kommentare   
 
0 #1 Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann 2011-10-10 01:12
Siehe dazu auch das Protokoll der zugehörigen Stadtratssitzung unter http://www.piratenpartei-braunschweig.de/2011/10/protokoll-stadtrat-2011-10-07/
 
 

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