Ein Kultusminister und Bundesverfassungsrichter von einer Geistes-und Lebensart, wie es ihn wohl kaum wieder geben wird
Am 28. Januar 2021 starb Ernst Gottfried Mahrenholz im Alter von 91 Jahren in Hannover.
Persönlich bin ich mit ihm mehrmals zusammengetroffen. So, als er zur Vorbereitung eines für die Schulen bestimmten Arbeitsheftes mit dem Gegenstand der NS-Ziviljustiz eine Arbeitsgruppe unter meiner Beteiligung einberief.
Ein wunderbarer Gesprächspartner war Mahrenholz, auch bei amtlichen Anlässen. So kam er regelmäßig zu dem Sommerfest von Jürgen Kühling meist Anfang September, zu dem auch weitere Kollegen aus Karlsruhe kamen. Damals, unter den schattigen Lindenbäumen in Dorfmark im Norden Hannovers, konnte man sich mit ihm freimütig weit über den rechtspolitischen Horizont hinaus unterhalten.
Ein- oder zweimal kam er zu Tagungen des Forum Justizgeschichte in Wustrau, dem Domizil der Deutschen Richterakademie. Ich erinnere mich noch an ein langes Gespräch an einem Nachmittage auf der Terrasse des „Schlosses“ des ehemaligen Gutshauses in Wustrau.
Hilfreich zeigte er sich, als ich an der Biografie über den Nazi-Richter Willi Geiger arbeitete. Geiger war Jahre zuvor Vorgänger von Mahrenholz als Vorsitzender des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgericht.
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