LAB-Leitung besucht „Welcome House“ der Initiative ART

0

 Intensiver Austausch und Zusammenarbeit wurden beschlossen

Was bereits lange geplant war, wurde nun endlich umgesetzt: Die Leitung der Landesaufnahmebehörde Braunschweig (LAB), Michael Lewien und Christine Möricke-Abifade, besuchte die Begegnungsstätte der Initiative „Aktiv für Respekt und Toleranz“ am Steinriedendamm. Michael Lewien zeigte sich beeindruckt von der Gemütlichkeit der Räume der Begegnungsstätte am Steinriedendamm.

„Eigentlich wollten wir schon seit langen einmal vorbeikommen, aber die Tagesaufgaben haben uns bisher immer davon abgehalten“ sagte Christine Möricke-Abifade. Nun, in einer ruhigen Phase mit weniger Flüchtlingen in der LAB konnte der „nachbarschaftliche Kontakt“ endlich hergestellt werden.  Ziel des Gesprächs war aber nicht nur die Vorstellung der Räumlichkeiten, sondern Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit auszulosten.

„Durch unsere Nähe zur LAB sind wir sozusagen auf die Betreuung der LAB-Bewohner in ihrer nicht ganz einfachen ersten Phase hier in Deutschland spezialisiert, auch wenn natürlich ebenso Geflüchtete, die längerfristig in Braunschweig bleiben, gerne  zu uns kommen können. Dennoch ist die LAB unser erster Ansprechpartner und daher ist uns jede Art der Zusammenarbeit  sehr wichtig“, betonte Dr. Wolfgang Büchs.

Bereits jetzt werden in der Anlaufstelle den Flüchtlingen Möglichkeiten zu persönlichen Gesprächen gegeben. Dabei wird erst einmal einfach nur einmal zugehört. Spielenachmittage, an denen Brett- und Kartenspiele gespielt werden, schaffen dafür die geeignete lockere Atmosphäre. Darüber hinaus werden  nicht nur Verhaltenstipps weiter gegeben, z.B. wie die Geflüchteten  mit der deutschen Mentalität deutschen Gepflogenheiten im Alltag umgehen lernen, sondern auch die Freiwilligen lernen sehr viel über soziale Verhaltensmuster und Sozialleben in den Ländern, aus denen die Geflüchteten stammen.   Darüber hinaus erfolgt die Vermittlung zu professionellen Beratungsstellen, Fachärzten, Anwälten oder auch einfach zu Sport- und Freizeiteinrichtungen wie z.B. Fussball, Rugby  oder anderen Sportarten. Daneben gibt es Sprachunterricht und einen Handarbeitskreis. Die ART-Sprecher Wolfgang Büchs und Antje Kämpfe betonen: „Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die Angebote der Anlaufstelle nicht nur Geflüchteten vorbehalten sind, sondern auch von den dauerhaften Anwohnern des Stadtteils Kralenriede in gleicher Weise wahrgenommen werden können.“

Die LAB-Leitung zeigte besonderes Interesse daran, die ehrenamtlichen Aktiven der Initiative ART in die Freizeitgestaltung für die LAB-Bewohner stärker als bisher einzubinden. Da die Geflüchteten während ihrer Zeit in der LAB keine Arbeitsstelle annehmen dürfen, sind Beschäftigungen aller Art extrem wichtig. Es wurden verschiedene Projektideen geboten wie z.B. Fahrradunterricht auf dem LAB-Gelände, da hier unbelastet vom Straßenverkehr sowohl Verhaltensweisen und Verkehrsschilder sowie das Fahrradfahren selbst geübt werden können. An Fahrrädern mangelt es den LAB-Bewohnern nicht, aber ein Fahrradsicherheitstraining  ist nur komplett, wenn auch Fahrradhelme getragen werden – in erster Linie von Kindern. Dennoch gehen der Initiative ART die Fahrräder langsam aus, ebenso Ersatzteile, besonders sind jedoch Fahrradhelme Mangelware. Daher möchten wir hier alle spendenwilligen BraunschweigerInnen aufrufen: Wer noch einen Fahrradhelm oder ein altes Fahrrad bzw. Ersatzteile abzugeben hat oder für die Anschaffung von Fahrradhelmen und anderen Materialien spenden möchte, wende sich bitte an die

Initiative ART, Steinriedendamm 14, i.d.R. geöffnet Mo-Fr- ca. 15.00-18.00 Uhr. Das Spendenkonto lautet:  GLS-Bank Bochum, IBAN DE15430609674104023600*.

Ideen gab es auch im Hinblick auf spezielle Angebote für Frauen und Kinder. Michael Lewien und Christine Möricke-Abifade führten aus, dass besonders Frauen sehr oft dort in größere Familiengruppen eingebunden sind, in denen sie genug Ansprache hätten und daher oft gar kein Interesse haben, die LAB zu verlassen. Wichtig für erfolgreiche Arbeit mit Geflüchteten ist deshalb, die Geflüchteten direkt in der LAB anzusprechen und zu Aktivitäten außerhalb der Einrichtung direkt abzuholen. Dies soll ab jetzt in Kooperation mit dem Sozialen Dienst  für verschiedene Aktivitäten so gehandhabt werden. Einige Angebote der Initiative ART (z.B. Handarbeitskurse/-gruppen) können in Kürze direkt in Räumlichkeiten der LAB durchgeführt.
Auch die Außengestaltung des Treffpunkte am Steinriedendamm wird bald deutlich ansprechender: ART-Sprecherin Antje Kämpfe freut sich, dass eine Gruppe der Christophorus-Schule  (CJD) die ART-Anlaufstelle besuchen möchte und angeboten hat die bisher weißen Wände mit Graffiti etwas bunter zu gestalten.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.