Internationaler Frauentag am 08. März 2022

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Von Andreas Mantzke, Die Linke Gifhorn

„Wir können es als Gesellschaft nicht länger hinnehmen, dass Frauen nach wie vor für die gleiche Arbeit 21 % weniger Geld ausgezahlt bekommen, als ihre männlichen Kolleg:innen“ meint die Kreisvorsitzende der Linken in Gifhorn, Nicoline Rohweder. „Frauen sind insbesondere in der Pflege als auch in der Sozialen Arbeit tätig. Berufe, in denen wesentlich geringere Löhne gezahlt werden, als im produzierenden Gewerbe. Das muss sich ändern!“. Die Bedeutsamkeit dieser Berufe solle laut Rohweder durch den geplanten Frauenstreik am 08. März 2022 verdeutlicht werden, denn „wenn wir streiken, steht die Welt still“. Außerdem sei eine zentrale Forderung der Linken seit jeher „gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“, betont die Kreisvorsitzende.

„Dieses klare Statement ist wichtig“, findet Andreas Mantzke, Kreisvorsitzender der Linken in Gifhorn, „denn an dieser Stelle müssen wir als Gesellschaft nachbessern und für mehr Geschlechtergerechtigkeit einstehen. Immer noch sind Frauen stark überrepräsentiert in Teilzeitarbeitsverhältnissen, was Abhängigkeiten schafft und sich spätestens in den Rentenbeiträgen rächt“. Mantzke fordert die Fürsorgearbeit als gesamtgesellschaftlich wichtigen und nicht selbstverständlichen Beitrag anzuerkennen und entsprechend finanziell zu entlohnen. Dadurch solle die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen erreicht werden.

„Meiner Einschätzung nach existiert eine beträchtliche Zahl von Menschen und insbesondere Männern, die Feminismus nervig und anstrengend finden. Das ist auch gut so, denn was nervt, wird wahrgenommen und was wahrgenommen wird, darf sich irgendwann verändern“, meint Rohweder. „Wir haben noch keine Geschlechtergerechtigkeit erreicht und so gilt es, die Bevorteilung von Männern nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern ebenso in Paarbeziehungen sowie der familiären Aufteilung zu hinterfragen und aufzulösen“.
Speziell von einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung seien laut der Linken die meisten Paare noch weit entfernt. „Den größten Teil der unbezahlten Arbeit – Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege – leisten in Deutschland nach wie vor Frauen“ sagt Rohweder und verweist auf eine aktuelle Auswertung des WSI GenderDatenPortals. „Frauen von 18 bis 64 Jahren verwenden mehr als doppelt so viel Zeit für unbezahlte Fürsorgearbeit und das 1,6-fache für Hausarbeit wie Männer. Noch deutlicher sind die Unterschiede bei Erwerbstätigen mit Kindern, was die Hans-Böckler-Stiftung bereits 2017 gezeigt hat“.

Anmerkung BS-Spiegel: Infos zur 8.März-Demo in Braunschweig finden Sie hier.

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