In einen Bericht gehört keine Meinung

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Gleich mindestens zweimal erlaubte sich die Braunschweiger Zeitung am Samstag, in Berichten eine eigene Meinung unterzubringen. Natürlich ist das nicht verboten, aber es ist auch nicht seriös, wenngleich es im Einzelfalle sogar angebracht sein kann. Die Beispiele:

  1. Seite 1, „Die Badewannen-Affäre“: Hier geht es um eine „Tatort“-Folge, in der die Kommissarin einen Verfassungsschutzpräsidenten als Mörder entlarvt, was der real existente Verfassungsschutzpräsident Günter Heiß rügt. Abschließend heißt es in der BZ: „Hoffentlich ist der Mörder [im nächsten „Tatort“] der Gärtner.“

  2. Seite 17, „Bibs-Ratsherren Gundel und Steinert offenbar vor Wechsel zu den Grünen“: Die BZ berichtet über Unstimmigkeiten innerhalb der BIBS-Fraktion. Zitat: „Dass [sic!] Zerwürfnis mit Peter Rosenbaum, dem vermeintlich starken Mann der Bibs-Fraktion, ist offenbar nicht mehr zu kitten.“

Zu 1.: Es ist nichts daran auszusetzen, dass die BZ einen Verfassungsschutzpräsidenten bloßstellt, der sich über einen TV-Krimi aufregt, in dem ein Mitglied seiner Berufsgruppe als Mörder entlarvt wird. Jedoch sollte dies eben nicht in der Meldung geschehen, sondern in einem separaten Kommentar. So weit, so schlecht, denn mit ihrem vermutlich witzig gemeinten Satz tappt die BZ in eine zweite Falle. Sie richtet den Unmut einer Berufsgruppe gegen sich, die anscheinend keine so große Lobby hat wie die Verfassungsschutzpräsidenten: die Gärtner.

Zu 2.: Man kennt das ja inzwischen: Die BZ mag die BIBS nicht. Konsequent weigert sie sich, die BIBS in Kapitalen zu nennen, wenn sie es denn überhaupt tut. Das tut sie wiederum gerne, wenn sie ihrem erklärten Lieblings-BIBS-Mitglied Peter Rosenbaum eins auswischen kann, wie mit dem genannten Artikel. Die BZ zitiert lediglich Rosenbaums angebliche Kritiker, nicht jedoch ihn selbst, und bezeichnet ihn dabei zu allem Übel auch noch als „vermeintlich starken Mann“. Das hat in so einem Artikel nichts zu suchen, das ist keine Berichterstattung mehr, das ist pure Einflussnahme und Lesermanipulation auf unterstem Niveau. Das immerhin passt dann ja zur BZ.

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