Das Lamm und der Mensch

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Ein Lamm weiß doch nun wirklich nichts

vom Opfer-Ritus g’rad’ zum „Feste

der Auferstehung und des Lichts“,

und stemmt sich auf das allerbeste,

der Schlachtungs-Orgie zu entgehen

und Osterfest zu überstehen.


Das Lamm – und welcher Mensch hat nicht

ein Herz für dieses junge Leben! –

will einfach nicht sein Leben geben

für etwas, das nichts an Gewicht,

dafür nur Aberwitzigkeit

dem Menschen ist in dieser Zeit.

Es hat sich deshalb überlegt

– vor allem an der Nordseeküste,

wo’s sich auf Salzwiesen bewegt -,

daß es, falls doch es sterben müßte,

dem Lammfleisch-Esser jeder Art

die Übelkeit nicht läßt erspart,

durch seines Fleisches Salzigkeit

für einen Ess-Verdruß zu sorgen

beim Menschen, der mit Magen-Leid

und Unverträglichkeit am Morgen

danach noch hat die liebe Not. –

Natürlich geht davon nicht tot

der Mensch, der gestern noch verband

das Lamm mit Schlachten und mit Braten,

doch vorgestern es „süß noch fand“,

das Lamm, beim „Durch-die-Wiesen-Waten“. –

Das Lamm – ob überlebend oder tot –

sieht kurz vor Ostern Menschen „rot“!

Frohe Ostern


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