Braunschweig jetzt mit Schlossmuseum

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Am 9. April wurde nun endlich das Schlossmuseum eröffnet, dass die Verantwortlichen von dem Trauma befreien soll, lediglich ein Kaufschloss gebaut zu haben: „Kein Kaufhaus, sondern echte Schlossatmosphäre in wiederaufgebauter Welfenresidenz“ heißt es dazu in der städtischen Pressemitteilung. Und weiter: „Jeder kann sich jetzt davon überzeugen: Hinter der originalgetreu rekonstruierten Schlossfassade befinden sich auch originalgetreu rekonstruierte, prächtige Räume und vor allem: viel Kultur und nur wenig Kommerz.“ Obwohl nun „auf rund 700 Quadratmetern wieder echte Schlossatmosphäre erlebbar geworden“ ist, hat dieses Ereignis nur ein mageres und regionales Medienecho gefunden.

 

 

Unter der Überschrift „Konjunkturpaket Thronsaal“ wird in dem lesenwerten Beitrag von TAZ.nord das neue Museum etwas anders beschrieben: „Die Räume aber, in denen diese Versatzstücke nun drapiert sind, wurden frei erfunden: Ein Berliner Architekturbüro für Denkmalpflege und eine – aufgabengerecht selbst adelige – Innenarchitektin aus Stuttgart haben eine so nie da gewesene Enfilade ersonnen, eine Flucht von Räumen, als deren End- und Höhepunkt der auferstandene Thronsaal Herzog Wilhelms dient. Das Ganze wird verkauft als „Raumkunstmuseum“, dessen Aufgabe ein „Raumerlebnis“ ist, das zur „Stärkung der braunschweigischen Identität“ beitragen soll – von seriöser Ambition musealer Geschichtsvermittlung also keine Spur“.

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