BIBS-Fraktion kritisiert Baumfällungen

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BIBS-Fraktion kritisiert Baumfällungen im Querumer Forst, Pressemitteilung vom 10.03.2015

Die BIBS-Fraktion kritisiert die geplanten, umfangreichen Baumfällungen der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) entlang der Straßenabschnitte Tiefe Straße, Bevenroder Straße, Peterskamp und Forststraße in Braunschweig- Querum, die ab dem heutigen Tage bis zum 31.03.2015 durchgeführt werden sollen.

 „Auch bei Straßen, die durch die Wälder der SBK führen, hat die Stadt unseres Erachtens eine Mitwirkungspflicht bei Verkehrssicherungsmaßnahmen, die stra- ßennahe Bäume betreffen“, so BIBS-Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. habil Wolfgang Büchs. „Ich fordere deshalb, dass der Oberbürgermeister auf die SBK dahinge- hend einwirkt, dass die Fällungsmaßnahmen ausschließlich auf Gefahrenbäume beschränkt werden. Eine Durchforstung sollte erst nach Ende der Brut- und Setz- zeit, also frühestens ab Oktober 2015 erfolgen.“

„Bei einem Vergleich der Forstkarte mit den Standorten markierter Bäume ergab sich zudem, dass verschiedene Bäume sich nicht auf dem Gelände der SBK, son- dern auf städtischem Grund befanden. Dies muss die Verwaltung schnell aufklä- ren“, erklärt Büchs. „Bis zur Klärung müssen die Fällungen auch deshalb ausge- setzt werden. Nach Aussage von Forstexperten und auf Grund des allgemeinen fachlichen Grundverständnisses ist es nicht sinnvoll, bei allen durch Waldgebiete führenden Straßen gestaffelte Waldsäume mit vorgelagerten Hochstauden und Sträuchern von bis zu 20m Ausdehnung zu schaffen, da sie zum einen infolge erhöhter Unübersichtlichkeit und Deckung vermehrt zu Wildunfällen führen kön- nen und zum anderen oft im Hinblick auf die Vermeidung der biologisch- ökologischen Zerschneidungswirkungen von Straßen (als Wärmebarriere z.B. für Insekten, Kleinsäuger etc.; s. einschlägige Literatur) die Aufheizung von Straßen durch Sonneneinstrahlung vermieden werden soll, indem man den Kronenschluss über der Straße fördert. Dies gilt gerade für Straßen, die mitten durch Wälder führen wie im vorliegenden Fall z.B. die Bevenroder Straße oder die Tiefe Straße. Die Entwicklung von 20m breiten Waldsäumen ist nur sinnvoll bei Waldrändern die an Offenland (z.B. an Wiesen, Weiden, Äcker etc.) grenzen.

Nach Darstellung des Forstbeauftragten Herrn Röker ist aber offenbar tatsächlich geplant, auch bei den durch Wald führenden Straßen in einem Abstand von 20m

längerfristig alle Bäume zu entfernen und gestufte Säume zu entwickeln, auch wenn dadurch die Zerschneidungswirkung verstärkt wird. Hierfür wird mit den vorgesehenen Fällungen jetzt die Basis geschaffen. Auf welcher fachlichen Grundlage sind diese Planungen durchgeführt worden und teilt die Stadt Braun- schweig aus fachlicher Sicht dieses Konzept?“, fragt Dr. Dr. Büchs abschließend.

Die BIBS-Fraktion wird diese Problematik nun in einem Dringlichkeitsantrag und einer -anfrage zum Planungs- und Umweltausschuss am 11.03. thematisieren. 

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