Anmietung des BraWo-Towers – Zu viele offene Fragen für eine fundierte Entscheidung

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„In der Werbung ist es ein gängiges Stilmittel, zeitlichen Druck zu erzeugen, um jemanden zu einer unüberlegten Handlung zu drängen. Doch im kommunalpolitischen Alltag sollte so ein Vorgang nicht üblich sein“, fasst Udo Sommerfeld, Vorsitzender der Linksfraktion, das Vorgehen der Verwaltung zusammen. „Doch genau das wird anscheinend bei der geplanten Anmietung des Business Center III im BraWoPark versucht.“

Mitte November wurden die Mandatsträger über die Pläne der Verwaltung, Büroräume im Business Center III des BraWo Parks zu mieten, informiert und bereits am 17. Dezember sollen sie im Rahmen der Ratssitzung darüber abstimmen. „Mit dem Mietvertrag würden wir eine Bindung über 30 Jahre eingehen. Bei einer solchen Investition kann eine Entscheidung nicht ohne eine gründliche Abwägung getroffen werden“, betont Sommerfeld.

Die Anmietung sei unter anderem notwendig, da eine Sanierung des Rathausneubaus unabdingbar geworden sei. „Es seien jetzt erhebliche Mängel in den Bereichen Heizung, Lüftung, Elektro und Baukonstruktion bekannt. Da fragt man sich, wieso erst 2023 mit der Sanierung begonnen werden soll? Wieso diese Verzögerung, wenn die Zustände – wie von der Verwaltung dargestellt – jetzt schon nicht mehr haltbar sind? Wieso werden Ausweichbüros gewählt, die erst 2022 zur Verfügung stehen.“ fragt Sommerfeld nach. „Wieso wird keine Lösung gesucht, die eine direkte Sanierung ermöglicht? So stehen zum Beispiel in Braunschweig über 30.000 Quadratmeter Bürofläche leer, die benötigte Fläche könnte also zeitnah angemietet werden.“

Ein weiterer Grund für die Anmietung des Towers sei ein möglicher Zusammenschluss verschiedener Verwaltungsstandorte, die aktuell dezentral untergebracht sind. „Wieso es in unserer digitalen Zeit notwendig sein soll, dass sich alle an einem Standort aufhalten, erschließt sich uns nicht“, führt Sommerfeld die Fragen der Linksfraktion weiter aus. „Weitere Informationen – z. B. welche Standorte aufgegeben werden könnten und welche Ersparnisse damit verbunden wären – liegen vor der Entscheidung nicht vor.“ Und das sind nur einige der Fragen, die sich die Linksfraktion gestellt hat. Insgesamt umfasst der von ihr eingereichte Fragenkatalog 26 Fragen. Zusätzlich hat die Fraktion eine Akteneinsicht und eine Vertagung der Entscheidung beantragt.

„Wie sollen wir mit diesen Wissenslücken eine fundierte Entscheidung treffen, die sich die nächsten 30 Jahre wirtschaftlich auf die Stadt auswirkt?“ fragt der Fraktionsvorsitzende abschließend.

Den Fragenkatalog finden Sie hier.

1 Kommentar

  1. ich hege ja den Verdacht, dass man mit dem Umzug den nächsten unnötigen, hässlichen Büroturm im Brawo-Park rechtfertigen will und bereits interne Absprachen getroffen wurden…. Klüngelungelüng, eine Hand wäscht die Andere, guten Freunden gibt man ein Pöstchen.

    wenn man auf 30 Jahre dann die Verwaltungsbreiche im Brawo-Park untergebracht hat ist doch eine Sanierung des Rathausneubaus überflüssig. Das Gebäude könnte komplett abgerissen werden.

    Schon irgendwie seltsam was hier gerade alles passiert, eigentlich hätte ich sowas von eher vom früheren OB Hoffmann und der CDU erwartet, nicht von OB Markurth und der SPD…

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