7 + 1 Fragen an: Hanno Stück

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Foto: Angelika Stück
Foto: Angelika Stück

1. Wer bist Du? Beschreib Dich in einem Satz!

Ich heiße Hanno Stück und betreibe im nördlichen Ringgebiet von Braunschweig den Kunstraum Bildfläche (Pestalozzistraße), wo ich freischaffend im Bereich Malerei und Grafik bin, ergänzt durch die Tätigkeit als Psychologe im Bereich von Straftäterbehandlung.

2. Warum lohnt es sich, eine Ausstellung von Dir zu besuchen?

Erst wer die Ausstellung besucht, kann Arbeiten im Zusammenhang erfahren, der so gewollt und hergestellt wurde, und nur der Besucher hat die besondere Möglichkeit, auf ein Kunstwerk zu stoßen, das für ihn so stimmig wirkt, dass es z.B. Begehren weckt, es besitzen zu wollen. Eine Entscheidung, sofern glücklich gefällt, ist immer etwas Besonderes, wie auch der Nutzen, den man aus einem Kunstwerk ziehen kann, durch seine Langfristigkeit besticht. Die bedächtige Entfaltung von Etwas zu verfolgen, bei dem offen bleibt, worauf es hinausläuft, ist ein skuriles Merkmal, dessentwillen sich ein Besuch lohnen kann. Ein durchaus direkter gegenständlicher Zugang zur Wirklichkeit bietet dem Betrachter hierbei konstante Anhaltspunkte für sein Entzücken und/oder seine Auseinandersetzung.

3. Welches Bilder möchtest Du hier präsentieren und warum?

Das Bild „Werke“ verdeutlicht das Interesse für Industriestreifzüge und das Motiv von Mauer und Fassade. Es stellt ein Vanitas-Motiv dar, das an den Verfall in der Zeit mahnt und zur Folie wird für den stolzen Gedanken: Kunst bleibt! Das Bild „Nest“ definiert dagegen ein anderes, stilleres Ende meiner Bandbreite.

Ich beschränke mich auf zwei Bilder, da drei und mehr Bilder allzu schnell Verwirrung stiften, und mit einer Serie von zwölf Bildern hätte ich demnächst gewiss das Gefühl, eine treffende Auswahl verfehlt zu haben. Ich setze mehr auf die Wirkung des singulären Bildes, als auf serielle Effekte, was meine Antwort auf die so genannte „Bilderflut“ sein mag.

Hanno Stück: Werke

4. Was war Dein spannendstes Kunsterlebnis?

Michaël Borremans „Eating the Beard„, Kunsthalle Budapest, Sommer 2011 war auf jeden Fall ein Superhighlight für mich.

5. Wo findet man Dich im Internet?

Homepage: www.bildflaeche.de

Fotocommunity: www.fotocommunity.de

Facebook: Hanno Stück

Google: Hanno Stück

Hanno Stück: Nest

6. Welche Unterstützung wünschst Du Dir von der Stadt Braunschweig?

Ich weiß nicht, was ich mir da erhoffe. Die Stadt kann ein wenig Unterstützung bieten, vor allem für ganz junge Künstler. Aber die Kunst lebt von Opfern, die zu allererst die Künstler bringen und dann eben auch dank Einzelner aus dem Publikum. Schwer bleibt es, ein Auskommen zu finden und kaum eine® kommt ohne weiteres Standbein über die Runden.

7. Welche Botschaft hast Du mit Deiner Kunst?

Wie sich der Sinn vieler Ereignisse mit der Zeit erst erschließt, so scheint auch der Sinn von Kunstwerken einer Entwicklung unterworfen zu sein und sich auch in einer gewissen Bandbreite von Themen darzustellen. Fakt ist aber die Singularität jedes gelungenen Kunstwerkes, die für sich genommen immer eine Art Botschaft darstellt, für die natürlich nicht jeder gleichermaßen empfänglich ist.

+ 1: Welche Frage wolltest Du schon immer mal im Interview gestellt bekommen?

Wieso ist Kunst etwas Besonderes?

Weil Kunst bleibt! Weil sie frei ist und nur sich selber treu. Auch wenn sich Kunstschaffen als ‚Laune‘ erweisen mag, der das ‚am Leben zerbröselnde Ich‘ nachgab.

Geistig nahe fühle ich mich besonders Kunstschaffenden, die sich einem bestimmten Wertebild im ‚autonomen Daseinsexperiment‘ ihrer Kunst verbunden fühlen.

Eine weitere Frage könnte sein: Kann eine autonome, lokale Kooperation helfen, den Publikumszugang zu erweitern und zu stärken?


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