Wolfsburg: Kundgebung und Aktionen am Gewerkschaftshaus

0
Blick auf die gefälschte Webseite der IGM

Von Projekthaus Amsel44

Verkehrswende-Aktive fordern Machbarkeitsstudie für Werksumbau auf Straßenbahnen ein

Heute morgen überfielen Aktivist*innen mit turbultenten Aktionen das Wolfsburger IGM-Hauptquartier und forderten die Gewerkschaft auf, endlich eine aktive Position in der Debatte um eine Transformation der Autoindustrie einzunehmen und nicht nur als Spielball der Konzerninteressen zu fungieren. Die IG Metall müsse sich endlich für grundlegende Veränderungen im VW-Konzern einsetzen. Besonders wichtig sei dabei, jetzt schnell eine Machbarkeitsstudie zum Straßenbahnbau in den VW-Werkshallen zu starten.

Im Foyer des Gewerkschaftshauses wurde ein Info- und Gesprächstisch aufgebaut, vor dem Eingang des Gewerkschaftshauses hing ein großes Banner, „Verkehrswende und Vergesellschaftung“, das V wird dabei durch zwei große Säulen am Gebäude gebildet. Kletter*innen überhängten die große Anzeigetafel zur Heinrich-Nordhoff-Straße mit einem Banner: „Machbarkeitsstudie Straßenbahn jetzt“.

Die Autoindustrie befindet sich mitten in einer Krise: Massenhafte Entlassungen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Zuspitzung weltweiter Ausbeutungsbeziehungen, Befeuerung von Umweltkatastrophen. Bei VW steht der Kurs auf Luxus-Elektro-Mobilität.Profite können nur auf Kosten der Beschäftigten und der Umwelt weiter maximiert werden.Die Verhältnisse werden immer rücksichtsloser und brutaler. In diesen Verhältnissen muss die IG Metall endlich zu einer echten Akteurin für Veränderung werden. Das fordern wir heute mit Nachdruck ein“

Zum Hintergrund

In Wolfsburg herrscht seit Ende der Betriebsferien Aufregung im Gewerkschaftshaus. Am Montag wurde die IG Metall Ziel einer breit angelegten Kommunikationsguerilla-Kampagne. Mit Flyern, Aushängen und einer Internetseite bewirbt die IG Metall Wolfsburg eine Kampagne zur Transformation des Volkswagen-Stammwerks nach einem Drei-Punkte-Plan (1. Transformation selbst gestalten, 2. Konversion – Umbau von der Auto- zur Mobilitätsindustrie, 3. Vergesellschaftung). Leider ein Fake.

Verkehrswende-Aktive in Wolfsburg nutzen diesen Fake nun als Aufhänger, um endlich die öffentliche Debatte zu forcieren, die sie seit nunmehr einem Jahr von der IG Metall in Wolfsburg einfordern.

Forderungen der Aktivisten:

„Wir fordern eine Machbarkeitsstudie, die die Umrüstung des Stammwerks auf Produktion von öffentlichen Verkehrsmitteln unter folgenden Gesichtspunkten prüft:

  • Nachhaltige Beschäftigungssicherung in und um Wolfsburg
  • Umweltverträglichkeit
  • Zufriedenheit am Arbeitsplatz
  • Faire und gute Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Produktionskette

Für diese Forderungen wollen wir gemeinsam mit der IGM streiten.“

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.