Wir brauchen mehr Gesamtschulen!

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Den Herren Wulff, McAllister und Althusmann müssen die Ohren geklungen haben, als sie kraft ihres Amtes als Bundespräsident, niedersächsischer Ministerpräsident und niedersächsischer Kultusminister wieder einmal eine Integrierte Gesamtschule auszeichnen mussten: Die Göttinger Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule erhielt den Deutschen Schulpreis und gilt nun wegen ihres vorbildlichen Lernkonzepts als beste Schule Deutschlands. Dabei haben alle drei nichts unterlassen, um die Gründung neuer Gesamtschulen zu erschweren: Sie wird nicht als Regelschule anerkannt, und braucht Fünfzügigkeit (auf mehrere Jahre garantiert), um genehmigt zu werden. Althusmanns Lieblingskind, die sog. „Oberschule“, wird dagegen gerade landesweit mit vielen Privilegien eingerichtet. – notfalls sogar zweizügig (!).

Aber nun ist wieder eine IGS ausgezeichnet worden, weil sie schaffte, auch viele von denen, die im dreigliedrigen Schulsystem als „Versager“ abgestempelt worden wären, zum eigenständigen Lernen zu motivieren und ihnen einen höherwertigen Schulabschluss zu verschaffen (119 von 170 eines Jahrgangs wurden zuletzt in die gymnasiale Oberstufe aufgenommen). Da müssen auch der SPD und den Grünen die Ohren geklungen haben, die nach dem Hamburger Debakel vor den Gymnasial-Eltern einknickten und – statt „Einer Schule für alle Kinder“ – neuerdings für ein zweigliedriges Schulsystem plädieren.

Eine Bestätigung war dieser Preis auch für die zahlreichen Braunschweiger Eltern, die ihre Kinder an einer der vier Gesamtschulen angemeldet hatten. Leider erhielten über 400 eine Absage, da die Plätze nicht ausreichen. Hier ist eindeutig die Politik gefragt. Armin Maus, Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, gibt ihr Rückenwind, wenn er in seinem heutigen Leitartikel die IGS eine „Goldmine“ nennt und im überregionalen Teil diesem Thema eine ausführliche Berichterstattung zuteil werden lässt.

Das dürfte ein deutlicher Wink in Richtung Rathaus sein. Das Schuldezernat hat die Errichtung von „Oberschulen“ in Braunschweig bisher klugerweise vermieden. Angesichts kränkelnder Haupt- und Realschulen müssen zu Beginn des nächsten Schuljahres Nägel mit Köpfen gemacht werden. Dass dabei ein Schulentwicklungsplan unentbehrlich ist, hat sich dort auch herumgesprochen, nachdem man jahrelang Schulpolitik ohne Plan und Ziel betrieb. Jetzt fehlt nur noch die richtige Mehrheit im Rat für eine fünfte und sechste Gesamtschule in Braunschweig!

Zur Erinnerung: Die CDU/FDP-Schulpolitik

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Initiative für eine fünfte Gesamtschule

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