Willkür-Aussagen bestätigt: Verwirr-Taktik soll Bürger gleichgültig machen

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Braunschweiger Zeitung, Gert Hoffmann und ECE auf Wahrheits-Schlingerkurs

Die Bürger in Braunschweig sind in einer schlechten Situation: Als einziges Organ haben sie die Braunschweiger Zeitung (BZ), die über Politik und Wirtschaft berichtet. So müssen die Leser dem Wahrheitsgehalt ihrer Tageszeitung vertrauen und davon ausgehen, dass sie tatsächlich über alles Relevante informiert werden. Nur kritischen und aufmerksamen Lesern kommt gelegentlich einiges seltsam vor. Stimmen werden laut, dass so manche Aussage aus Rat und ECE in der BZ vielleicht unvollständig, geschönt oder schlicht unwahr sei.

„Ja, wir betreiben Realitäts-Maniküre“, sagt ein Mitglied der BZ-Chefredaktion. „Auch unsere Zusammenarbeit mit Hoffmann und ECE ist wahr.“ Es ginge da um sehr viel Geld. „Was glauben Sie, wie viel Kohle aus Anzeigen da rüber kommt“, sagt ein Mitarbeiter der Anzeigen-Redaktion. „Gucken Sie sich doch das Subway an – glauben Sie ernsthaft, die beugen sich allein vor Hoffmann? Die haben Angst um ihre Werbeeinnahmen!“ Und die Verbindungen zum Rathaus? „In der Tat, wir nehmen massiven Einfluss auf die BZ“, bestätigt ein Vertrauter Hoffmanns. „Wir können uns doch nicht gefallen lassen, dass die über unsere Seilschaften schreiben – das kostet Wählerstimmen!“ Nicht nur die, der Fall Hartmut El Kurdi habe gezeigt, dass man mit der Hoffmann’schen Politik heutzutage in Deutschland vorsichtig sein müsse. „Der Mann hat nicht nur seine Vergangenheit in der NPD“, meint ein Ratsmitglied. Man könne von einem Mann in Hoffmanns Alter keine so schnellen Ideologie-Wechsel mehr erwarten.

Aber hätte eine Braunschweiger Zeitung nicht langfristig einen besseren Stand im Volk, wenn sie die Schweinereien aus dem Rathaus aufdeckte? „Wer denkt denn langfristig“, schmunzelt ein Experte. „Man muss sich doch mit denen arrangieren, die grad das Sagen haben.“ Hoffmann sei doch in sieben Jahren ohnehin weg vom Fenster. „Der Typ will sich ein Denkmal setzen mit dem Schloss und geht dabei auch über finanzielle Leichen“, grinst ein ECE-Manager. Er erklärt auch den öffentlichen Anti-ECE-Kurs, den Hoffmann derzeit fährt: „Ist doch klar, der will sich jetzt auf die Seite der Bürger stellen, die gegen uns waren, ohne sich vom Schloss an sich distanzieren zu müssen.“ Wird das ECE denn die Logos kleiner und farblich anders gestalten? „Warum sollten wir?“, lacht jemand aus der Familie Otto. „Hoffmann weiß doch, dass er dagegen nichts unternehmen kann, und wir setzen uns mit dem Ar*** auf die Forderung.“ Schließlich habe man ja bereits alles erreicht, was man erreichen wollte.

„Trotzdem: Der Hoffmann spürt den Gegenwind“, meint eine Reinigungskraft. „Mit diesen Anti-ECE-Geschichten und den dümmlichen Pro-Braunschweig-Umfragen in der Zeitung will er sein Volk besänftigen.“ Und die BZ hilft ihm dabei. „Aber gerne, das steigert unsere Auflage“, gibt man dort offen zu. „Die Umfragen sind frei erfunden – oder kennen Sie jemanden, der dabei mitgemacht hat?“

Schallendes Gelächter dringt aus BZ-Redaktion, Rathaus und ECE-Zentrale. „Sehen Sie“, heißt es einvernehmlich, „wir können es uns sogar leisten, das alles öffentlich zuzugeben, und machen einfach genauso weiter.“ Das Volk wird’s schon schlucken, schließlich steht dieser Artikel mitten in der Woche irgendwo zwischen „Niedersachsen“ und „Kultur“, was beides niemand so genau liest.

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