Wer will den Fernwärmeanschlusszwang?

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240 Bürgerinnen und Bürger suchten am 22. Januar das Gespräch mit Ratsvertretern aller Fraktionen zu den Themen Fernwärme, Anschlusszwang, Luftreinhaltung und Klimaschutz in Braunschweig.

Die Mehrheit der Podiumsteilnehmer ist mit einer großen Zahl von Bürgerinnen und Bürgern einer Meinung: Zwang ist nicht das richtige Mittel, um Klimaschutz- und Luftreinhalteziele zu verfolgen. Fernwärme, wenn sie umweltverträglich und kostengünstig ist, setzt sich ohne Zwang durch.

Das [fern]wärme-forum braunschweig, als parteiunabhängige Initiative, hatte alle im Rat der Stadt vertretenen Ratsfraktionen zu einer Diskussionsveranstaltung in den Gemeindesaal St. Katharinen eingeladen, um die Positionen der politischen Repräsentanten in Erfahrung zu bringen und um einen breiten Meinungsbildungsprozess zum Thema Luftreinhaltung, Klimaschutz und Fernwärmeanschlusszwang zu ermöglichen.
Der Einladung waren 240 Bürgerinnen und Bürger sowie die Ratsmitglieder Witte und Herlitschke von Bündnis 90 / Die Grünen, Ohnesorge von der Linkspartei, Kressner von der FDP, Rosenbaum von der BIBS, Brandes von der CDU und Palm von der SPD gefolgt.

Dr. Beneke vom [fern]wärme-forum stellte in einem sachorientierten Vortrag dar: Die Zukunftsfähigkeit der Fernwärme ist fraglich.
In 20 Jahren, wenn sich die letzten Hauseigentümer gezwungenermaßen an die Fernwärme anschließen müssten, könnten die Fernwärmenetze, ehe sie sich refinanziert haben, bereits als technisch überholt gelten.
Der Bevölkerungsrückgang und der Rückgang des Wärmebedarfs aufgrund von verstärkten Wärmedämm- und Wärmeschutzmaßnahmen werden sich negativ auf die Auslastung von Fernwärmenetzen und somit auch auf den Preis der Fernwärme auswirken.

Alle Anwesenden der Veranstaltung erachteten einen kommunalen Beitrag zum Klimaschutz als wichtig. Konsens war auch, dass die beste Klimaschutzmaßnahme im Handlungsfeld Energie die Energieeinsparung selbst ist. Für den Wärmebereich bedeutet das: Wärmeschutz und Wärmedämmung! Gebäudesanierung kommt auch dem Handwerk in Braunschweig zugute. Zudem würde der Fernwärmeanschlusszwang Energie einsparende Maßnahmen ausbremsen.
Als sinnvoll wurde in vielen Redebeiträgen ein Maßnahmenmix aus Kraftwärmekopplung, Gebäudesanierung, Solarenergie- und Biogasnutzung, u.a. angesehen. Ein solches umfassendes kommunales Wärmekonzept ermöglicht der Stadt Braunschweig auch die optimale Nutzung von Fördermitteln aus dem Klimaschutzprogramm des Bundes für alle Bürgerinnen und Bürger.

Eine Entscheidung zum Anschlusszwang soll es über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg nicht geben!

Rückfragen an:
Dr. Gudrun Beneke
Holbeinstraße 2
38106 Braunschweig
T: 0531 18320 mail@gudrunbeneke.de

Siegfried Heffter-Schierloh
Liebermannstraße 6
38106 Braunschweig
T: 0531 335593 s.heffter-schierloh@freenet.de

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