Von der BZ nicht veröffentlichte Leserbriefe zur geplanten Wendeschleife Gliesmarode

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Park neben der Bugenhagenkirche. Einem Bau der Wendeschleife würde dieser Park zum Opfer fallen. Foto: Kristine Schmieding

Von Kristine Schmieding

„Straßenbahnlinie 3 soll künftig häufiger kommen“ – das berichtete die Braunschweiger Zeitung am 22. August dieses Jahres. Wär ja schön, wenn´s wahr wäre – leider ist das Gegenteil richtig.

„Möglich wird das nach den Plänen von Stadt und BSVG durch die neue Wendeschleife am Knotenpunkt Berliner Straße/Querumer Straße/Paul-Jonas-Meier-Straße“, hieß es in dem Artikel.

Das ist eine glatte Falschmeldung. Die Wendeschleife soll ausschließlich dafür sorgen, dass nur noch jede zweite Bahn weiter durch Gliesmarode und später nach Volkmarode fährt. Richtung Stadt bleibt alles wie es ist.

Es gab einige Leserbriefe dazu, die das richtigstellen wollten – sie wurden leider nicht abgedruckt. Drei davon sind mir bekannt und nun hier zu lesen:

Leserbrief von Michael Beck:

Der Pocketpark an der Bugenhagenkirche soll verschwinden für eine Wendeschleife, wegen des Ausbaus der Stadtbahn nach Volkmarode. An anderer Stelle der Stadt wird gerade aufwändig einer eingerichtet. Wenn man die Bahn hier nach Querum weiterführen würde, statt der geplanten Strecke für die Campusbahn, würde man viel für den Klimaschutz machen können. Zudem wird diese Wendeschleife nur nötig, weil man damit den Takt nach Volkmarode reduzieren, so eine bessere Auslastung darstellen kann und damit den Nutzenkostenindix größer 1 bekommt, damit Fördergelder fließen. So stelle ich mir den Stadtbahnausbau, den ich für äußerst wichtig halte, nicht vor.

Leserbrief von Uwe Wackerhagen:

Unnötiges Großprojekt

Es existiert eine Wendeschleife in Volkmarode, sie befindet sich gerade mal ca. 1,7 km von der zu errichtenden Wendeschleife in Gliesmarode entfernt. Abgesehen von den immensen Kosten von 9 Millionen € wird es 18 Monate lang zu Baustellen und Staus in der Berliner Str. kommen. Darüber hinaus wird die letzte 1000 m² große, grüne Insel an der Berliner Str. zerstört und die vorhandenen Geschäfte finanziell gefährdet. Das für alles für gerade 3-5 Min. eingesparte Fahrzeit der 2 Haltestellen, die zukünftig aus den schnellen Takt fallen sollen.

Übrigens fährt die Linie 3 erfreulicherweise in Stoßzeiten schon im 8 Minuten Takt. Diese Stadtplanung grenzt an eine Realsatire. Hoffentlich kann dieses Projekt noch gestoppt werden.

Leserbrief von Kristine Schmieding:

„Das Gegenteil ist es richtig: Die Linie 3 soll bis Gliesmarode zwar (wie bisher) auch künftig alle 7 bis 8 Minuten fahren – in Gliesmarode dann aber nur noch im 15-Minuten-Takt, also nur noch halb so oft. Es kann also niemanden wundern, wenn die Wendeschleife hier viele Gegner hat. Hinzu kommt, dass fast alle großen Bäume in diesem Bereich gerodet werden sollen, ebenso wie der kleine Park vor der Bugenhagenkirche.“

Innenansicht des Parks. Foto: Kristine Schmieding



1 Kommentar

  1. Ich kann Frau Schmieding nur applaudieren, perfekt recherchiert und dargelegt.
    In meinen Augen wird der Bürger und der Bürgerwille in dieser/meiner Stadt nur noch verhohnepippelt…
    Ein Pocketpark wird für viel Geld gebaut und ein anderer, mit echten Sauerstoffspendern, zunichte gemacht…
    Es wird Zeit, dass die Stadt wichtigeres in die Hand nimmt und Erhaltung anstrebt…Z.B kaputte Radwege saniert/repariert und nicht nur neue anlegt.
    Gleisbett Verbesserung/begrünt. Baum Anpflanzungen die versprochen wurden. Reparaturstaus beheben.. usw.

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