Verschiebungen von Wohnungen und Wahrheiten (Teil 35)

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Im Frühjahr 2006 hieß es in der Braunschweiger Zeitung, die NiWoBau habe
– rund 8000 Wohnungen im Bestand, im Frühjahr 2007 war im gleichen Blatt von nur noch
– rund 7000 Wohnungen die Rede und Ralph Herbert Meyer findet jetzt auf wundersame Weise eine wohlgefällige goldene Mitte: es seien
– „nach Angaben der Stadt“ 7450 Wohnungen im Bestand der Baugesellschaft – einmal aufgerundet auf 8, einmal abgerundet auf 7, also wird doch wohl alles seine Richtigkeit haben und eigentlich ist doch wohl gar nichts passiert.

 

 

– Auf eine Anfrage schrieb Finanzdezernent Lehmann am 28. Februar 2007, dass im Jahre 2006 insgesamt 182 Wohneinheiten verkauft worden seien.
– Im Geschäftsbericht vom 3. Mai 2007 heißt es, dass der Überschuss 2006 „Erträge aus Anlagenverkäufen von 226 Wohnungen“ beinhalte, was 4,1 Millionen Euro eingebracht hätte.
In der Braunschweiger Zeitung findet Ralf-Herbert Meyer auch für diese Diskrepanz auf wundersame Weise eine goldene Mitte:
– im vergangenen Jahr seien 200 Wohnungen verkauft worden.

Ist der Geschäftsbericht also falsch? Wurden falsche Zahlen präsentiert, wurde der Verkauf von 26 Wohnungen nur vorgetäuscht? Spielen 26 oder 18 oder 44 Wohnungen mehr oder weniger keine Rolle? Für Ralph Herbert Meyer offenbar nicht – die Idee, vielleicht einmal nachzufragen, scheint ihm gänzlich fremd.

„Niwo-Bau hat auch Wohnungen gekauft“, heißt es in der Schlagzeile des gleichen Artikels der Braunschweiger Zeitung. Das impliziert, dass das mit den Verkäufen doch gar nicht so schlimm sein kann … wer kauft, muss auch verkaufen können, da scheint dann ja alles im Gleichgewicht. Schauen wir aber einmal in den Geschäftsbericht, was solch ein Kauf bedeuten kann:

Laut Geschäftsbericht habe es für die 226 Wohnungen einen Erlös von 4,1 Millionen gegeben, was einen Preis pro Wohnung von unter 20.000 Euro ergibt. Von der Stadtwerke Braunschweig habe die NiWoBau 53 Wohnungen gekauft und zwar für einen Kaufpreis von 1,838 Millionen, was einen Preis pro Wohnung von mehr als 34.000 Euro ergibt. Waren die gekauften Wohnungen doppelt so groß? Doppelt so gut? Der Preis macht jedenfalls schon etwas misstrauisch – auf die Idee, so einer Frage einmal nachzugehen, kommt Ralf-Herbert Meyer offensichtlich nicht.

Aber dann: Verkäufer der Wohnungen sind die zu 100% im Besitz der Stadt befindlichen Stadtwerke, der die NiWoBau zu 49% gehören – und auch die restlichen 51% der NiWoBau gehören schließlich der Stadt.

Der Deal: Die Stadt selbst verkauft 53 Wohnungen an sich selbst und zahlt sich dafür einen vergleichweise sehr guten Preis – Geld, was der NiWoBau wieder einmal entzogen und für den städtischen Haushalt vereinnahmt wird.

Für keine Haushaltstrickserei ist sich der Oberbürgermeister offenbar zu schade:
– Die NiWoBau verkauft Wohnungen: Hoffmann kassiert das Geld für seinen schwarzen Wunderhaushalt.
– Die NiWoBau kauft Wohnungen: Hoffmann kassiert das Geld für seinen schwarzen Wunderhaushalt.
– Die NiWoBau kauft sich selbst von der Stadt zurück (obwohl doch der Stadt auch die NiWoBau gehört): Hoffmann kassiert das Geld für seinen schwarzen Wunderhaushalt.

Und Ralf-Herbert Meyer in der Braunschweiger Zeitung???? – Ja, wenn es einen Preis gäbe für den tauben und blinden Journalisten, der am wortreichsten schnarchen kann: Dem Sieger gebührt immer der erste Preis, Ralf Herbert Meyer hätte sich diesen Preis redlich verdient!

– Ausführlicher zum Thema, eine Dokumentation auf den Seiten der BIBS-Fraktion: (Link)
– Zur skrupelosen Haushaltstrickserei in Sachen NiWoBau, die wir hier auch schon einmal gehörig gegeißelt hatten. (Link)

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