Ungeliebte Schlossparkfreunde

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Der Einkaufstourismus ebbt langsam ab, das Einkaufen im „Schloss“ haben viele hinter sich. Der Alltag ist eingekehrt. Die Event Kultur lockt auch mehr Zuschauer an als Käufer. Herr Olaf Jeschke stellt fest, dass die Besucher in der Innenstadt keine Einkauftüten mit sich herumtragen. Herr Sehrt, einer der wichtigsten Promoter dieser zusätzlichen 35.000 qm Verkaufsfläche hinter Schlossverkleidung, möchte erst einmal in den Ausschüssen über die Leerstände in der gewachsenen Innenstadt diskutieren.

Durch die Schloss-Arkaden und auch das Schloss-Carree hat sich die Verkaufsfläche in der Kernstadt fast verdoppelt. Wo sind die Entscheidungen hinter rosaroter Brille getroffen worden? Das waren die so genannten Realpolitiker, die Industrie und Handelskammer, Handwerkskammer und andere Meinungsmacher, an vorderster Stelle die Braunschweiger Zeitung und vor allem der Rat der Stadt mit der Einstimmenmehrheit.

Waren es nicht immer wieder die ärgerlichen Schlossparkfreunde und andere Warner, die „ewig Gestrigen“, die erhebliche Bedenken hatten. Es ging ihnen nicht nur um das Abholzen des Schlossparks, es ging immer auch darum, was aus unserer Innenstadt mit den kleineren Geschäften wird.

Es wurde herausgefunden, bei Anrufen in den Wirtschaftsredaktionen der großen Tageszeitungen, einhellige Antworten: 35.000 qm Verkaufsfläche ECE-Center und Innenstadt für Braunschweig sind nicht aufrecht zu erhalten, mit Einbrüchen ist zu rechnen. Statt eines gut gefüllten nun zwei halbvolle Gläser …

Es würde zwei bis drei Jahre dauern. Nun sind nicht mal zwei Jahre vergangen. Volkmar von Carolath, Arbeitsausschuss Innenstadt, redet schon seit Wochen schön. Diese Entwicklung kann nicht mit der sich erst noch auswirkenden Finanzkrise entschuldigt werden. Die Kaufkraft zeigt schon lange Schwäche, die Bevölkerung nimmt ab.

Die Schlossparkfreunde werden weiterhin die Situation begleiten und beobachten.

Herzogliches Gehabe und Erinnerungen an sogenannte herrliche alte Zeiten, können nicht ablenken, von durchaus schwierigen Ereignissen. Für die Träume der Familie Borek, erfüllt mit Wiedergutmachung und Versprechen, wurde der Schlosspark verschleudert, eine monströse shopping mall mit Schlossfassade aufgebaut. Das hat alles einen hohen Preis.

Der Investor Herr Knapp, New Yorker, hat viel für die Innenstadt getan, außer Frage, nur wo sollen die vielen Kunden herkommen für all die Verkaufsflächen?

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