Räumung von Asse II organisieren statt torpedieren!

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Presse-Erklärung des Asse II-Koordinationskreises zur Veröffentlichung von Zitaten aus dem ARD-Panorama-Beitrag am  5.7.2012

Asse II: die Zeit drängt, aber kein Grund zur Panik

„In den vor der heutigen Panorama-Sendung bekannt gewordenen Zitaten von  Herrn Siemann, ehemals Abteilungsleiter im Bundesamt für Strahlenschutz  (BfS), werden keine neuen Fakten präsentiert, die seine negative Bewertung zur Räumung der Asse untermauern. Daher dürfte seine Stellungnahme als ein  erneuter publizistischer Vorstoß zu sehen sein, um die Entscheidung für die Räumung von Asse II zu torpedieren“, so Andreas Riekeberg vom Asse   II-Koordinationskreis.

Peter Dickel vom Asse 2-Koordinationskreis: „Siemann wirft der Politik vor, wesentliche Fakten zu verheimlichen, ohne diese selbst zu nennen. Damit bleibt offen, ob es sich tatsächlich um Fakten handelt, die es unmöglich machen würden, die Asse wieder zu räumen, oder um Gefühle und Spekulationen.“

Ein Memorandum aus dem BfS von November 2011 ging in eine ähnliche Richtung wie die jetzige Stellungnahme von Herrn Siemann. Es hatte schon  um Weihnachten 2011 für Aufregung gesorgt. Allerdings war auch damals die  Bewertung, dass die Rückholung aufgegeben werden müsse und diese Aufgabe  publizistisch vorzubereiten sei, nicht mit neuen Fakten untermauert worden.

Als Betreiber der Schachtanlage Asse II hat das Bundesamt für  Strahlenschutz die Aufgabe, die Räumung des Atommülls und des  chemotoxischen Mülls aus der Asse umzusetzen. Dazu gehört die Beschaffung  von automatisierter ferngesteurter Bergetechnik, dazu gehört das Abteufen  eines neuen Schachtes um Personal- und Materialtransport trennen zu können.

Die Räumung des Asse wird unter schwierigen Bedingungen erfolgen: die  ehemaligen Transportbehälter des Atommülls werden zu großen Teilen  zerstört sein, ein erheblicher Bergdruck lastet auf dem Bergwerk und der Laugenzutritt muss kontinuierlich bewältigt werden. Das ist allgemein  bekannt. Diese Bedingungen sprechen nicht grundsätzlich gegen die Räumung der Asse, erhöhen geichwohl die Anforderungen an den Betreiber.

Asse II kann nicht sicher geschlossen werden, solange sich Atommüll und chemotoxischer Müll darin befindet. Ein Strömungs- und Transportmodell  zeigt, dass sich innerhalb weniger Jahre nach einem Verschluss der Asse der Atommüll sich in Lauge auflösen würde, durch Korrosion in erheblichem  Umfang Gase entstehen und durch den Gasdruck wie durch den Bergdruck  Radionuklide aus dem Berg ausgepresst werden und in die Biosphäre  gelangen: es würde in unbekannten Zeiträumen an unbekannten Orten in  Norddeutschland zu Kontaminationen von unbekanntem Ausmaß kommen. Dies ist nicht zu verantworten, daher ist die Asse zu räumen – auch unter  schwierigen Bedingungen.

„Am 28.6. forderten wir Umweltminister Altmaier bei einer Übergabe von  25.000 Unterschriften der Kampagne „Asse II: Pumpen statt Fluten“ auf,  andere Notfallkonzepte vom Betreiber anzufordern, die vorsehen, die Asse  so lange wie möglich trocken zu halten. Außerdem sollte er die noch  bestehenden Vorbehalte seines Ministeriums gegen die Rückholung aufgeben  sowie eine Zeitvorgabe machen, bis wann die Asse zu räumen sei, auf die  hin die Rückholung zu organisieren ist“, so Riekeberg abschließend.

Für Rückfragen:
Andreas Riekeberg, mobil: 0170-1125764

 

Siehe auch TAZ: „Sperrfeuer gegen ASSE-Räumung“

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