„Kontinuität – Staatsanwälte, Richter, Urteile usw. – viele machen einfach weiter…“.

0

Vortrag Helmut Kramer am 26. April 2012, 19.00 Uhr.

Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte, Fallersleber-Tor-Wall 23, Braunschweig

Die nationalsozialistische Justiz in Braunschweig ist von mehr als nur historischem Interesse. Von den Braunschweiger Juristen, die am nationalsozialistischen Rechtssystem mitgewirkt haben, lebt zwar keiner mehr. Doch hat das Thema nicht an Bedeutung verloren. Anstelle nach 1945 zur Rechenschaft gezogen zu werden, haben viele jener Schreibtischtäter auch nach 1945 ihre Karrieren in allen Ehren fortgesetzt und auch in Braunschweig Recht gesprochen. Denjenigen, die sie vom Schreibtisch aus gedemütigt und unter das Fallbeil gebracht haben, blieb jede materielle und moralische Wiedergutmachung versagt.

Die Wahrheit ist konkret. Dazu gehört: Entgegen landläufiger Meinung gab es unter jenen Juristen nur wenige überzeugte Nationalsozialisten. Es überwog der Typ des fleißigen, karrierebewussten, an die jeweiligen Machtverhältnisse angepassten „ganz normalen“ Juristen. Helmut Kramer wird über die Täter und ihr oft weit über Braunschweig hinausreichendes Tun berichten, aber auch über die Schicksale der Opfer und darüber, wie wir heute mit dem Gedenken umgehen.

Das Tatwerkzeug jener Täter war das in der Ausbildung erlernte juristische Handwerkszeug, wie es auch heute noch missbraucht werden kann, Anlass genug, um über die Möglichkeit eines Lernens aus der Geschichte nachzudenken.

www.justizgeschichte-aktuell.de

www.gedenkstaette-wf.de

 

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.