Kinderschutzbund nimmt Kriegsschiffs-Taufgeschenk an…

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…oder: Geld stinkt nicht.

Die Taufpatin des Kriegsschiffes „Braunschweig“ Doris Hoffmann hat der Vorsitzenden des Ortsverbandes des Kinderschutzbundes Dr. Regina Olshausen einen Scheck in Höhe von 1500 Euro überreicht. Frau Hoffmann hatte zuvor das Geld als Taufgeschenk erhalten.

Terre des Hommes schreibt zum Thema Kinder und Krieg:
„In mehr als 40 Staaten herrscht derzeit Krieg oder Bürgerkrieg. Das in der Genfer Konventionen niedergelegte Prinzip der Unterscheidung zwischen Soldaten und Zivilisten wird in den heutigen Kriegen weitgehend missachtet. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts waren 95 Prozent der Kriegsopfer Soldaten. Inzwischen stieg der Anteil der zivilen Opfer auf 90 Prozent. Im vergangenen Jahrzehnt starben zwei Millionen Kinder in Kriegen und durch bewaffneten Konflikte. Mehr als dreimal so viele wurden verletzt oder trugen Behinderungen davon. Immer wieder werden diese Verletzungen der Menschen- und Kinderrechte von den Verantwortlichen als »Kollateralschäden« verharmlost. Häufig werden sie aber auch als unvermeidlich und notwendig zur Erreichung von »übergeordneten Kriegszielen« dargestellt.“

 

[Mehr auf der Homepage von Terre des Hommes ]

Es ist beschämend genug, dass die Hoffmanns den Kinderschutzbund vor den Karren des CDU-Wahlkampfes spannen. Bedrückend wird es, wenn der Kinderschutzbund das Geld annimmt.
Den kritischen BetrachterInnen des Fotos mit den strahlenden Beschenkten stellt sich die Frage, was Hoffmann damit zum Ausdruck bringen möchte? Eine Wiedergutmachung? Untauglich weil zynisch. Kinderfreundlichkeit? Das Geld ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Besser wäre es, den Kinderschutzbund regelmäßig mit städtischen Zuschüssen zu fördern, dass er nicht darauf angewiesen ist, derartiges Geld anzunehmen und damit seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen!

Leider hat die Leiterin des Ortsverbandes die einmalige Chance verpasst, die Angelegenheit pressewirksam zu nutzen. Schließlich gab Frau Hoffmann die Absicht, das Geld zu spenden, bereits zur Kriegsschiffstaufe bekannt.

Nachtrag vom 17.6.2006:

Brief des Friedenszentrums an den Kinderschutzbund, der nicht beantwortet wurde.

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