Hungerroulette: Spekulanten in die Schranken

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Oxfam protestiert auf Allianz-Hauptversammlung

Deutsche Finanzinstitute haben durch die Verwaltung von Nahrungsmittel-Spekulationsfonds 2012 mindestens 116 Millionen Euro eingenommen – allen voran die Allianz. Das zeigt Oxfams Bericht „Hungerroulette“. Bei der Allianz-Hauptversammlung in München protestierten wir gestern gegen Spekulationsgeschäfte mit Nahrungsmitteln.

Laut Oxfams Recherchen ist die Allianz der größte deutsche Anbieter von Agrarrohstofffonds und damit mitverantwortlich für Preisschwankungen und ein verstärktes Hungerrisiko für Menschen in armen Ländern. Insgesamt legten Kunden deutscher Geldhäuser über 11,6 Milliarden in riskanten Wetten auf die Preise von Agrarrohstoffen wie Mais und Weizen an.

Bericht: Hungerroulette – Wie viel deutsche Finanzinstitute durch Nahrungsmittelspekulation einnehmen

In seinem Jahresbericht an die Aktionäre ging Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz, auf das Thema ein – er bekräftigte jedoch, dass das Unternehmen die Vorwürfe für unbegründet hält. David Hachfeld und Frank Braßel nutzen die Gelegenheit der Hauptversammlung, um den Aktionären die Gründe für Oxfams Vorgehen zu erläutern und für einen Kurswechsel zu werben.

Mehr lesen: Allianz und Nahrungsmittelspekulation

Vor dem Haupteingang protestierten 15 Oxfam-Aktivisten und empfingen die Aktionäre, um sie über die Verwicklung der Allianz in die Spekulation mit Nahrungsmitteln zu informieren. Dabei wurde vor der Olympiahalle ein großes „Hungerroulette“ (drei x zwei Meter) aufgebaut über dem der Schriftzug „Casino Allianz“ prangte.

Bilder von der Protestaktion

Gemeinsam wollen wir Allianz, Deutsche Bank und Co. dazu bewegen, endlich aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln auszusteigen. Andere Institute, darunter Commerzbank, DekaBank und Landesbank Baden-Württemberg, haben vorgemacht, dass es geht.

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