Für den Weltklimarat ist die EU zu lahm

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Der Weltklimarat (IPCC) warnt, dass der Anstieg der globalen Mitteltemperatur bereits in den 2030er Jahren 1,5 Grad überschreiten könnte. Die Klimakrise beschleunige sich – was folgt daraus für die EU?

Unmittelbar gar nichts. Der Bericht zeige “die extreme Dringlichkeit, jetzt zu handeln, um die Klimakrise zu bewältigen”, schrieb EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans auf Twitter. Das war’s. (Übrigens sind 195 Regierungen Mitglieder des IPCC, darüber hinaus sind mehr als 120 Organisationen als Beobachter des IPCC registriert)

Ein Sofortprogramm gegen die Klimakrise wird es offenbar ebenso wenig geben wie schnellere Beratungen über das Klimapaket “Fit for 55“, das die EU-Kommission Mitte Juli vorgestellt hat.

Dabei müsste nun auch die EU aufs Tempo drücken. Schließlich hat sie sich zum Ziel gesetzt, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um das noch zu schaffen, ist Eile geboten.

“Wenn es nicht zu sofortigen raschen und umfangreichen Reduktionen der Treibhausgasemissionen kommt, dann wird das Beschränken der globalen Erwärmung auf 1,5 oder sogar zwei Grad außerhalb unserer Reichweite liegen.” (Weltklimarat)

Doch bis “Fit for 55” umgesetzt wird, dürften noch einmal 12 bis 18 Monate vergehen – so lange dauern die Beratungen. Noch länger wird es dauern, bis sich die EU für Folgen der Klimakrise wappnet.

Für die so genannte “Anpassung” gibt es bisher nur eine unverbindliche Strategie.

Meiner Meinung nach ist dies ein großes, gefährliches Versäumnis. Denn die Klimakrise ist schon so weit fortgeschritten, dass ihre Folgen jetzt schon spürbar sind – und auch noch lange anhalten werden.

Die “Extremereignisse” wie das Hochwasser im Juli werden häufiger, warnen die Experten vom IPCC. Doch bei der Vorbereitung und Anpassung an diese Gefahren ist selbst die EU zu lahm.

Quelle: Lost in Europe

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