Spaßbad: Es reichte gesunder Menschenverstand

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Das Spaßbad Desaster

Wieso haben mitdenkende Bürger das alles vorhergesehen? Nein, nicht die ewigen Nörgler, sondern klar denkende Bürger, die eins und eins zusammenzählen können. Wissen und wußten sie denn mehr? Es reichte was in den Zeitungen stand und was die Bürgerinitiativen herausfanden. Es brauchte nur einen gesunden Menschenverstand! Und die 30000 Unterschriften gegen das Bad, wurden in der maßlosen Arroganz der Oberschlauen im Rat und den sog. „Machern“ weggefegt. Es fehlte Demut vor dem Bürger.

2007 sind 20 Millionen EURO, im Rat vorgetragen, veranschlagt worden. Nun erfahren wir, dass es derzeit 35,37 Millionen sind, das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Die Bürger und Bürgerinnen hoffen immer wieder, dass mit ihren Steuergeldern sorgfältig umgegangen wird. Anscheinend vergebens.

Das sind nun Braunschweigs Großprojekte! Heilfroh dürfen wir sein, dass Gliesmarode aufgrund von Bürgerengagement erhalten bleibt, sodass man wenigstens in Ruhe seine Bahnen ziehen kann. Außerdem können dort auch Nichtschwimmer ins Wasser gehen, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein zu ertrinken, wie im „Spaßbad“, wo es kein Nichtschwimmerbecken gibt. Da hört der Spaß auf, falls wir am Bad jemals welchen hatten.

Wir hier in Braunschweig haben ja das Geld für Prestige Projekte, die – Wasserwelten das Freizeit- und Erlebnisbad -, ebenfalls den gewaltig teuren Umbau des Eintracht Stadions.

Das sind die Denkmäler, die Dr. Hoffmann sich zuordnen lassen wollte. All dem haben die CDU und die SPD zugestimmt. Auch die Grünen haben sich eigenartig verhalten. Die eierten durch die ganze Debatte. Nur die BIBS und die Linke sagten klar nein.

Das Stadtteil-Bäderkonzept ist zerschlagen worden. Die Bäder wurden nicht ordentlich gewartet oder saniert und sind nicht erhalten worden mit der Begründung: Abgängig. Das ist haften geblieben. Auch diese bewusst „abgängig“ gemachten Bäder haben die Bürger bezahlt. Nur die gehen mit ihrem Eigentum nicht so um wie die Stadt!

Die schöne neue Wasserwelt wird nicht nur wegen der zu hohen Preise nicht angenommen. Da gibt es vieles zu beanstanden. Das ganze Projekt sollte in Konkurrenz zu Wolfsburg dastehen. Was sollte das?

Wer wird eigentlich verantwortlich gemacht? Alle Ratsmitglieder, die zugestimmt haben? Es gab, wie oben betont, große Protestaktionen mit weit über 30.000 Unterschriften. Dieses Bürgerbegehren wurde einfach hinweggefegt, wieder mit einer juristisch spitzfindigen Begründung, die äußerst bürger- und demokratiefern war.

Für all das gibt es Verantwortliche. Da sollten schon mal Ross und Reiter genannt werden. Ich glaube nicht, dass daraus gelernt wird. Sich dreimal zu überlegen, dass nun sehr bald wieder Schulden aufgenommen werden müssen, dazu sind die gewählten Politiker nicht in der Lage. Sie denken, sie werden über diese Projekte gewählt.

In Wahrheit sorgen sie permanent dafür, dass immer mehr Menschen zu Wahlverweigerern werden und bald gar nichts und gar keinem mehr glauben. Wie gefährlich ist das für die Demokratie. Wird das denn immer noch nicht verstanden?

Herr Scharna, ihre prognostizierten 300.000 Besucher konnten nur die glauben, die das Bad wollten, egal unter welchen Bedingungen.

(Wenn der interessierte Bürger die Geschichte des Desasters nachvollziehen möchte, kann er das im Suchfeld oben rechts. „Spaßbad“ eingeben und suchen. 50 Beiträge sind dazu erschienen. Die Beiträge sind ein Dokument des Politikversagens in Braunschweig).red

 


Kommentare   
 
+1 #2 Norbert Maas 2015-03-12 13:35
Liebe Sigrid,

es ist schon bemerkenswert, wie derzeit die Verantwortlichen und Hoffmann-Hörigen aus allerlei parteipolitischen Lagern jetzt so tun als sei alles nicht so schlimm.

Doch, es ist schlimm. Wie die Verwaltung und die etablierten Parteien von CDU über SPD bis hin zu den GRÜNEN mit öffentlichen Geldern und nicht zu übersehenden und vernünftig begründetem Bürgerwillen umgehen, ist schlimm.

Großkotzprojekte wie das Shopping-Schlos s oder die gezielte Vernichtung von Bürgerbädern und der völlig überflüssige und nichtsnutzige Bau der sogenannten Wasserwelt sind schlimm.

Ich hoffe, dass sich viele bei den nächsten Kommunalwahlen daran erinnern, was der Braunschweiger Ratsklüngel uns bisher beschert hat.

Norbert Maas (Jos van Aken)
 
 
+1 #1 Klaus Neumann 2015-03-11 10:32
Well roared, Sigridlion – aber haben wir nicht schon seit längerem eine Legitimationskrise der deutschen parlamentarischen Demokratie, egal auf welcher Ebene? Ein Blick in einen kleinen Alpenstaat südlich des Bodensees, der immer noch seine Bürger fragt, wenn es um wichtige Entscheidungen geht, könnte nachdenklich machen. K. Neumann

 
 

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