Der Unterschied oder So geht’s auch

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Freitag, 4. September 2009

Die Landesgemeinschaft der freien Wohlfahrt in Niedersachsen (LAG) rief zu einer landesweiten Kundgebung für bessere Bildungsbedingungen an Kitas auf. Dazu versammelten sich in viele Städten und Kommunen Pädagogen, Leiter und Kinder freier Kitas, um sechs Forderungen zu proklamieren, die sie an die Niedersächsische Landesregierung stellen. Hintergrund ist, dass von Kitas im Bereich frühkindlicher Bildung mehr verlangt wird, aber zu unveränderten Bedingungen. Diese Bedingungen will die LAG vom Land verbessert bekommen; dazu gehören: weniger Kinder pro Pädagogen, Freistellen der Kitaleitung von allen anderen Aufgaben ab einer bestimmten Kinderzahl in der Einrichtung, mehr Platz für jedes Kind, bessere Qualifikation für die Pädagogen, mehr Zeit für Vorbereitung und bessere Fachberatung. Im Grunde will die LAG einen Zustand erreichen, der anderswo in der EU bereits gegeben ist.

Wolfsburg.

In der Innenstadt sammelten sich lautstark viele Kinder und Pädagogen. Die Vertreter der evangelischen und katholischen Einrichtungen sprachen. Wilhelm van Ledden, Vertreter der katholischen Kitas, betonte: „Wir sehen die Stadt als Partner, nicht als Gegner.“ Schließlich sei ja das Land für die Umsetzung der sechs Forderungen zuständig. Erster Stadtrat Klaus Mohrs schloss sich an: „Die Stadt Wolfsburg wird auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten nicht an den Kitas sparen.“

Braunschweig.

Die Braunschweiger Zeitung berichtet, dass bei einer ähnlichen Kundgebung in Braunschweig Vertreter einiger Wohlfahrtsverbände Lebkuchenherzen dabei hatten, die sie Oberbürgermeister Gert Hoffmann, Erstem Stadtrat Carsten Lehmann und Sozialdezernenten Ulrich Markuth umhängen wollten. „Aber keiner von den Dreien kam aus dem Rathausheraus [sic!]. Kinder brachten die Herzen in die Büros.“

Der Unterschied zwischen Bürgernähe und Bürgerferne könnte kaum deutlicher werden. Möglicherweise war Hoffman ja auch nur von einer im Wege herumstehenden Haushaltssperre aufgehalten worden.

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