Da köchelt sich was zusammen

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Plakat auf der „Wir haben es satt“- Demo 2012:

Die Atomkraftbewegung ist seit etwa 40 Jahren aktiv- mehr oder weniger. Aber sie ist da, wenn es politisch darauf ankommt. Im politischen Diskurs köchelt sich inzwischen eine in sich unabhängige Bewegung aus Landwirtschaft und Verbrauchern zusammen, die zunehmend Kontakt zueinander findet und damit eine politische Macht werden wird. Jede Gemüsekiste im ABO ist ein politisches Bündnis zwischen Verbraucher und Bauern und damit politischer Konsum. Aber das ist es nicht alleine und das würde auch nicht reichen. Es ist die diffus sensibel kritische Stimmung der Unwahrhaftigkeit in der konventionellen Landwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen. Und viele unabhängige und unpolitische Menschen und Kleinorganisationen oder Berufsgruppen oder Familien spüren das. Noch ist der Korken auf der Flasche und der Geist in ihr, aber das wird sich massiv ändern. Kommentar: Mathias Greffrath: Schnippel-Disco.

Allen Aktivitäten aus der Bio-Landwirtschaft und den Verbrauchern ist gemeinsam, dass sie den Beteuerungen aus Politik und der Lobby der Lebensmittelkonzerne und der Landwirtschaft nicht mehr glauben, oder zumindest ein diffuses ungutes Gefühl haben. Es wird immer deutlicher, kein Bereich in der Agrarwirtschaft arbeitet auf agrarethisch orientierter Grundlage und kein Bereich arbeitet nachhaltig verantwortlich.

Die gesamte Tierproduktion steht auf dem Prüfstand. Massentierhaltung, Antibiotika und Hormone, Amputationen ohne Betäubung, Zermusen von Lebewesen, endlos Gülle und über Stickstoff Nitrate in Grundwasser und Gewässern. Allein die Stickstoffschäden verursachen jährlich EU-weit Kosten in Höhe von 340 Milliarden Euro (The European Nitrogen Assessment – Sources, Effects and Policy Perspectives. University Press, Cambridge, 2011). Endlos könnte diese Aufzählung fortgesetzt werden.

Siehe dazu den Beitrag von Prof. Volkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Institut in Braunschweig und Mitglied im Konvent der Abt Jerusalem Akademie: Moderne Schweinehaltung unter aller Sau“? Aus „Wissenschaft erleben“ 13/2, S. 7

Bauern und Verbraucher werden sich zusammenschließen. Sie werden eine politische Macht werden, denn es geht um etwas Lebensnotwendiges: Das tägliche Brot, auch für unsere Kinder und für alle auf unserem Globus.

Die Ev. Akademie Abt Jerusalem in Braunschweig nimmt sich dieses Thema seit ihrer Gründung vor. Im November war der Minister Meyer in der Akademie, nun gibt er ein Interview in der TAZ. Man bemerkt es im Braunschweig-Spiegel. Die landwirtschaftlichen Themen und Verbraucherschutzthemen nehmen zu – die Internationale Grüne Woche naht, und mit ihr die Groß-Demo in Berlin:

„Wir haben es satt„.

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