Das zynische Gesicht des Kapitalismus
Ernteten Applaus von den IHK-Mitgliedern (v.l.:) IHK-Präsident Helmut Streiff, Umweltminister Olaf Lies, „Industrieklub“-Vorsitzender Volker Heemsoth
Mitte 1917 wütete der erste Maschinenkrieg der Weltgeschichte schon 3 Jahre. Millionen deutscher und europäischer Männer verreckten in den Schützengräben an Marne und Somme elend im Dreck; in der Zivilgesellschaft des Kaiserreichs starben Kinder und Frauen an Seuchen und Unterernährung. Da beschlossen Braunschweiger Geschäftsleute, den „Industrieklub 1918“ zu gründen.
Die knapp über 50 Gründungsmitglieder brachten im vorletzten Kriegsjahr in Kürze 262.000 Reichsmark (heutiger Wert: rund 3,5 Millionen Euro) auf, um ein standesgemässes Vereinshaus in Braunschweig zu erwerben oder zu erbauen. Leider legten die kapitalistischen Wirtschaftsführer des „Industrieklub“ im Herzogtum ihren Kapitalstock in Kriegsanleihen an. 1918 war der Krieg verloren und das Geld der Braunschweiger Spekulanten futsch. Ende mit Vereinsheimsträumen. Eine klassische Fehlinvestition gieriger Nimmersatte, für die man später Andere verantwortlich machen konnte.
Preisverleihung Schulbuch des Jahres 2018
"Pressemitteilung"
Schulbuchtrend: nah dran an der Lebenswelt der Schüler
Am 20. Februar 2018 verleiht das Georg-Eckert-Institut – Leibniz Institut für internationale Schulbuchforschung gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und erstmals mit dem Didacta Verband als neuen Partner den Preis Schulbuch des Jahres. Neun Lehrwerke wurden jetzt von der Experten-Jury aus Wissenschaft, Schulpraxis und Verlagen nominiert. Die Sieger werden bei der Preisverleihung am 20. Februar um 14.00 Uhr auf der didacta in Hannover, Halle 12, Stand D14 gewürdigt.
In diesem Jahr werden Schulbücher für die Sekundarstufe I in den Kategorien Sprachen, Gesellschaft und MINT ausgezeichnet. Schulbuchverlage, Lehrende und Lernende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben über 50 Lehrwerke eingereicht.
Eindeutiger Trend bei den eingereichten Werken ist, das Fachwissen in lebensweltliche und gesellschaftliche Kontexte einzubinden. Besonders in der Kategorie Sprachen vermitteln die Bücher realistische Gesellschaftsbilder, indem beispielsweise familiäre Konflikte, Kinder aus Patchwork-Familien oder auch Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, thematisiert werden. Die Schulbücher sensibilisieren interkulturell, beschäftigen sich mit Alltagsfragen oder greifen Jugendsprache auf.
„Le Havre“ im Kleinen Haus: Darf man von Hoffnung sprechen?
Eine überragende Gertrud Kohl (links) und Konstantin Bühler bilden mit ihren unterschiedlichen Schicksalen den Dreh- und Angelpunkt der Aufführung. Foto: Thomas M. Jauk
Der finnische Star-Regisseur Aki Kaurismäki hat montalang Europa bereist, bis er die richtige Kuliusse für sein Sozialmärchen „Le Havre“ entdeckte. Erst die jahrzehntelang kommunistisch geprägte Arbeiterstadt an Seine-Mündung und Ärmelkanal gab 2011 seinem preisgekrönten Film einen Namen und dem Stück einen Handlungsort.
Zwischen Bar und Lebensmittelhändler, Krankenhaus und Bäckerei lässt der Meister der leisen Zwischentöne sein liebevolles Porträt der kleinen Leute erblühen, das nun von Christoph Diem und Holger Schröder für die Bühne adaptiert und im Staatstheater Braunschweig (Kleines Haus) uraufgeführt wurde. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Schuhputzers Marcel Marx (Konstantin Bühler), der den bei einer Polizeirazzia geflüchteten Flüchtlingsjungen Idrissa (Noah Groß) aus Gabun versteckt. Eigentlich wollte das Containerkind aus Libreville nach London, wo seine Mutter lebt. Schon bald sucht die Polizei in Form von Kommissar Monet (enorm wandlungsfähig: Heiner Take) nach Idrissa. Hier könnte die Geschichte ein Kriminalplott, ein abgehobenes Kammerstück oder (schlimmstenfalls) eine holzhammerige Sozialtragödie werden.
Idrissa (Noah Groß), Chang (Götz van Ooyen) und Marcel Marx (Konstantin Bühler) solidarisieren sich in der Küche. Foto: Bettina Stoess
Praxisklasse an der Hauptschule Rüningen
Kunstverein Braunschweig: Programm
Georgia Sagri, Dynamis, 2017, Installationsansicht Kunstverein Braunschweig, 2017, Foto: Stathis Mamalakis, Courtesy die Künstlerin
PROGRAMM in der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar
GEORGIA SAGRI GEORGIA SAGRI
Villa Salve Hospes
K.R.M. MOONEY Carrier
Remise
JAHRESGABEN 2017/18
Villa Salve Hospes
FÜHRUNGEN
Öffentliche Führung mit den Kuratorinnen
Do., 1. Februar, 18 Uhr
kostenlos, zzgl. Eintritt, keine Voranmeldung erforderlich
Öffentliche Themenführung: Gedanken, Strukturen, Material
So., 4. Februar, 15 Uhr
kostenlos, zzgl. Eintritt, keine Voranmeldung erforderlich
KINDERPROGRAMM
Nachts im Kunstverein
Sa., 3. bis Sonntag, 4. Februar, 18-11 Uhr
Workshop und Übernachtung im Kunstverein für Kinder von 6 bis 12 Jahren
Kosten: 20 € pro Person, Anmeldung bis Dienstag, 30. Januar
Zu Gast im Kunstverein: Was geschieht nach Einbruch der Dunkelheit hinter den Türen der Villa Salve Hospes? Wie verändern sich die ausgestellten Kunstwerke, wenn das Sonnenlicht langsam weicht? Die Ergebnisse unserer Entdeckungsreise werden am nächsten Morgen Eltern und Freunden in einer kleinen Ausstellung präsentiert. Bitte mitbringen: Taschenlampe, Schlafsack, Isomatte, Schlafsachen. Für Verpflegung ist gesorgt!
Gregor Gysi bei Graff: „Man muss aufhören können, zu siegen“
Es wurde keine Lesung, sondern eine lockere Plauderei über Politik und sein Leben: Gregor Gysi (links) im Gespräch mit Journalist Hans-Dieter Schütt bei „Graff“. Foto: Marcus von Bucholz
Hunde bellen und beißen. Esel bocken und treten nach ihren Widersachern. Katzen schleichen sich an, fixieren ihr Opfer, spielen mit ihm und schlagen dann unvermittelt zu. Und wenn’s mal schief geht – dann haben sie bekanntlich sieben Leben.
Da passt es gut, dass „Linken“-Politiker Gregor Gysi in seiner Autobiographie auf seine ersten sechs Leben zurückschaut. Der „zweimal 35-Jährige“ (Eigeneinschätzung) wartet noch auf das letzte, das Siebte – nach Kindheit, Jugend in der DDR, Anwaltsberuf, letztem SED-Vorsitzenden, argwöhnisch angefeindetem PDS-Vorsitzenden mit (widerlegten) Stasi-Kontakten und gefeiertem „Linken“-Star, der aus dem Bundestag nicht mehr wegzudenken ist. Weil seine Reden Spaß machen. Weil sein vergifteter Humor mehr ausdrückt, als andere direkt sagen. Weil er im TV-Schaufenster Bundestag so spitzfindig argumentieren kann, dass selbst die immerkritischen eigenen Genossen nur noch überwältigt Beifall klatschen. Beispiele gefällig?
„Ein Leben ist zu wenig“ überschrieb Gregor Gysi seine Autobiographie, die er vor seinem Braunschweiger Publikum vorstellte. Foto: Marcus von Bucholz
„Nach’ m Schoduvel“ – wie weiter?“
Film: „Der marktgerechte Mensch“
Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag 2018
100 Jahre Frauenwahlrecht - Wofür kämpfen wir heute?
28.2. - 19.3.2018: Veranstaltungsreihe des 8.-März-Bündnisses Braunschweig:
Das breitbandige, vielseitige Programm des 8.März-Bündnisses soll an den Kampf um das Frauenwahlrecht erinnern, zum Nachdenken anregen und Fragen aufwerfen, die heute aktuell und drängend sind.
10. März – Flagge zeigen für Tibet
Auch in diesem Jahr ruft die Tibet Initiative Deutschland e.V. dazu auf, am 10. März für Tibet Flagge zu zeigen. In Tibet selbst ist es nicht nur verboten die Flagge in der Öffentlichkeit zu zeigen, schon der Besitz der Flagge ist unter der Chinesischen Besatzung strafbar.
Am 10. März erinnern sich die Tibeter an den 10. März 1959 als sich etwa 300.000 Tibeter an der Residenz des 14. Dalai Lama versammelten, um ihn vor drohender Ermordung oder Verschleppung durch die chinesichen Besatzer zu schützen. Aus deren Mitte kam es zu Protesten gegen die chinesischen Besater, die von der chinesichen "Volksbefreiungsarme" brutal niedergeschlagen wurden. Ca. 86.000 Tibeter starben. Der 14. Dalai Lama Tendzin Gyatsho muss seither im Exil leben.