Braunschweiger Zeitung: Stuttgart 21, Braunschweig 0

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Braunschweiger Zeitung, Samstag, 2. Oktober 2010

Seite 4, „Meinung“, „Diese Woche“, „Baurecht und Bürgerwut“ von Chefredakteur Armin Maus

Sehr geehrter Herr Maus!

Ihrem Artikel entnehme ich, dass Sie für die Gegner des Projekts „Stuttgart 21“ Partei ergreifen. Ihre Argumentation ist löblich. Ein kleiner Hinweis: Tauschen Sie „Stuttgart“ gegen „Braunschweig“, „Mappus“ gegen „Hoffmann“ und „Bahnhof“ gegen, sagen wir, „Flughafen“, gerne auch „Schlossarkaden“, „Golfplatz“, Spaßbad“ oder „FBZ“, dann verlegen Sie Ihre Meinung vor Ihre neue Haustür und bewirken damit Gutes.

Gutes Gelingen!

Seite 22, „Braunschweig“, „Schandflecken Hitparade der Baufälligkeiten“ von Norbert Jonscher

Sehr geehrter Herr Jonscher,

wer erhebt Sie eigentlich zum Herren über Schön und Hässlich? Und woher nehmen Sie das ganze Geld, es den Eigentümern der von Ihnen fotografierten vermeintlichen Schandflecken in die Hand zu drücken, um aus Braunschweig die seelenlose, uniformierte Kulisse zu machen, die Ihnen offenbar vorschwebt? Auf der anderen Seite gebe ich Ihnen Recht: Es gibt zahlreiche Schandflecken in der Stadt. Hiermit komme ich Ihrer Aufforderung nach, Ihnen solche zu nennen, denn Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters:

– Schlossarkaden
– Hauptbahnhof
– Galeria Kaufhof
– Karstadt
– Rizzi-Haus
– Viewegstraße
– …

Überdies: Wenn Sie schon so auf Hoffmans Linie gegen die Subkultur wettern, warum fehlen denn neben „Herr Tegtmeyer“ und „Haifischbar“, wo ja bekanntlich nur Langhaarige, Punks und sonstige Wildpinkler verkehren, vergleichbare Etablissements wie „Silberquelle“, „Zum Schweinebärman Bar“, „Nexus“ und so weiter? Bitte formen Sie doch Ihren Widerstand gegen alles für Sie unkalkulierbar Bunte geschlossener und eindeutiger. Damit der Leser ein vollständigeres Feindbild hat.

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