Autoindustrie: Die Krise als Möglichkeitsfenster nutzen

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Straßenbahnen statt Autos. Einer der Vorschläge für den Umbau der Produktion bei VW in Wolfsburg

Von Tobi Rosswog, Verkehrswendestadt Wolfsburg

Der Doku-Film „Verkehrswendestadt Wolfsburg – den automobilen Konsens aufbrechen“ über die zweijährige Kampagne in Wolfsburg wird Anfang November in der Automobilregion Niedersachsens in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover und Gifhorn gezeigt und lädt zum Austausch ein.

„In zwei Jahren wird die erste Straßenbahn vom Band laufen“.

Das war die Ansage für die zweijährige Kampagne „VW steht ​nicht mehr für Volkswagen, sondern für VerkehrsWende“.

Im August 2022 ging eine Handvoll kreativer Aktivist*innen für ​zwei Jahre in die „Höhle des Löwen“, nach Wolfsburg, ins Herz ​der Automobilindustrie. Ihr Ziel: Den automobilen Konsens ​aufbrechen – durch kreative Kampagnen und bunte Aktionen ​gemeinsam mit kämpferischen Arbeiter*innen ein ​Möglichkeitsfenster zu öffnen.

Die Krise der Automobil-und Zulieferindustrie ist da. Weit über ​50.000 Stellen wurden in den letzten fünf Jahren verlagert oder ​vernichtet. Aber die Profite der Eigentümer wie Wolfgang Porsche ​oder dem Emirat Katar sprudeln dabei weiter.

Deswegen brauchen wir Konversion – den Umbau der Produktion auf ​Dinge, die wir wirklich brauchen – und Vergesellschaftung – die ​Fabrik denen, die darin arbeiten.

Dass die Aktionen Wirkung zeigen, wird in weit über 100 lokalen, ​bundesweiten und internationalen Presseberichten deutlich, sowie ​auch in der Repression seitens des Staats und Kapitals. Je eine ​Hausdurchsuchung zu Beginn und zum Ende der Kampagne, ​unzählige Prozesse und ein Kooperationsverbot aller städtischen ​Einrichtungen durch den CDU-Oberbürgermeister geben einen ​ersten Eindruck – hier wurde ein Nerv getroffen.

Der Film mit einigen Aktionsszenen und vielen Interviewpassagen ​zeigt die Wirksamkeit direkter Aktionen auf das gesellschaftliche ​Bewusstsein. „Es braucht nicht viele, um etwas zu bewegen“, so die ​Überzeugung der Aktivist*innen und Arbeiter*innen. Es geht darum, ​die soziale und ökologische Frage zusammen zu denken und ​danach zu handeln. Und passend zu der aktuellen Krise ist klar: „Ohne Chef gehts sowieso viel besser“, wie der VW-Kollege und IG Metall Vertrauensmann aus Kassel-Baunatal im Film es auf den Punkt bringt.

Nach der rund einstündigen Filmvorführung gibt es eine Diskussion mit dem Aktivisten Tobi Rosswog, um über den Umbau der Automobilindustrie in Austausch zu kommen.

Terminübersicht:

Hannover | 03.11.2024, 11-13 Uhr, Kino am Raschplatz, Raschplatz 5
Braunschweig | 04.11.2024, 19-21 Uhr, Nexus, Frankfurter Str. 253b
Gifhorn | 05.11.2024, 18-20 Uhr, Kinocenter Gifhorn, Steinweg 34
Wolfsburg | 06.11.2024, 19-21 Uhr, Haus der Jugend, Kleiststraße 33

Trailer

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