Militär und Ökologie: Die neue Umweltzeitung

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Von Heike Steingaß

Liebe Leserin, lieber Leser,

Krieg bringt Leid – eine Binsenweisheit, die sich aktuell an vielen Schauplätzen kriegerischer Auseinandersetzungen bestätigt. Doch es ist nicht nur das körperliche Leid durch Tod und Verletzung: Menschen tragen tiefgreifende emotionale und psychische Schäden davon, die Umwelt wird vielerorts nachhaltig belastet oder dem Erdboden gleich gemacht. Kriegsschäden an der Umwelt sind aber nicht nur Kollateralschäden, immer häufiger sind sie vorsätzlich begangene Kriegsverbrechen. Sie hinterlassen auf lange Zeit unbewohnbare Gebiete. Stefan Vockrodt gibt dazu einen Überblick.

Die aktuellen Schäden des Krieges werden in den Berichterstattungen immer wieder thematisiert, die Langzeitschäden treten bei den erschütternden Nachrichten häufig in den Hintergrund. Doch gerade diese beeinträchtigen die Bevölkerung über viele Jahrzehnte. Anlass für uns, genauer hinzuschauen, welche Belastungen – nicht nur in unserer Region – uns künftig unbemerkt bedrohen können. Schon 1987 hat das Niedersächsische Umweltministerium mit der Erfassung von Rüstungsaltlast-Verdachtsflächen begonnen. Niedersachsen war das erste Bundesland, das diese Flächen untersuchte. Bundesweit sind 3.240 Verdachtsflächen erfasst. Ein Teil der bestätigten Altlasten wurde saniert, viele andere harren noch unbeachtet ihrer Aufarbeitung. Michael Braedt verschafft uns einen Überblick über ausgewählte Standorte nicht nur in Niedersachsen. Friedhart Knolle zeigt dann im Detail, wie es vor und während des 2. Weltkriegs zu den gravierenden Umweltschäden durch das Werk Tanne im Harz kam – und wie rücksichtslos dabei Menschen und Natur vernichtet wurden.

Angesichts der bisher beschriebenen Themen scheint es unwahrscheinlich, dass Rüstung und Militär auch positiven Einfluss auf die Umwelt haben könnten. Aber Truppenübungsplätze bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Mit den Panzern kam die Artenvielfalt, wie es Marius Holtkamp in seinem Artikel schreibt. Und damit dies auch so bleibt, hat es die Bundeswehr übernommen, beispielsweise mit Pflegepanzern die Verbuschung zu bekämpfen. Lesen Sie dazu den Artikel von Dennis Zellmann auf S. 20 ff.

Enden möchte ich mit ein paar Empfehlungen: Machen Sie sich doch ein Bild von den ehemaligen Truppenübungsplätzen Herzogsberge und Schandelaher Wohld – es lohnt sich. Und: verschenken Sie einen unserer Buchtipps oder ein Abo der Umweltzeitung!

Herzlichst

Ihre Heike Steingaß

Hier geht´s zur neuen Ausgabe der Umweltzeitung:
https://www.umweltzentrum-braunschweig.de/umweltzeitung/aktuelle-ausgabe.html

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