AUSLÖSER: Brodmann im Braunschweigischen und weltweit !

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Ausstellungsplakat


Die große Retrospektive der Fotografien von Uwe Brodmann

bis zum 16. Februar 2025 gemeinsam im Braunschweigischen Landesmuseum und Städtischen Museum Braunschweig

Die visuelle Erzählkunst des Fotografen Uwe Brodmann ist von großer Ehrlichkeit und Klarheit.

Schon in seiner Ausbildung in der Graphischen Kunstanstalt Köhler & Lippmann am Madamenweg an zog es ihn aus dem Atelier weg: auf die Straßen der Stadt, hinaus in die Region.

Seine intiutive, sensible Beobachtungsgabe, Inspiration, Phantasie und Offenheit zeigen sich bereits in den Fotografien aus den 1960er und 70er Jahren, die in dieser einfach nur tollen Ausstellung zu sehen sind.

Der Künstler und seine Kuratoren: von links: Christoph Bongert (Co-Kurator Landesmuseum), Dr. Lars Berg (Städtisches Museum), Uwe Brodmann. Foto: M. Brandes

Besucher:in kann dort rasch erkennen: auch im professionellen Industrie-Fotografen Uwe Brodmann – der für Büssing und MIAG weltweit unterwegs ist – fotografiert gleichzeitig der Künstler Brodmann.

Uwe Brodmanns künstlerische Welt ist reich an Themen und stilistischer Vielfalt. Portrait- und Landschaftsaufnahmen, Architektur- und Industriebilder, Fotos von Museums- und Theaterwelten, Stilleben von Blumen und Blüten.

Und natürlich ist da seine Wahlheimat Braunschweig, mit der er Anfangs ziemlich fremdelte. Später nicht nur Lebensort, sondern immer auch ein einziges, großes, spannendes Fotomotiv.

Uwe Brodmann, Vietnam-Demo mit Kinderwagen, 1968, Silbergelantineabzug auf Barytpapier

1968 fotografierte er hier eine Demonstration gegen den Vietnamkrieg. Die Häuser im Siegfriedviertel gewinnen auf seinen Fotos Charakter und Statur. Die Bilder der kaputten, zerschlagenen Fenster und Innenräume der verfallenen Wilke-Werke sind ruhig und still und sind doch ein Aufschrei.

Uwe Brodmann, Kanal von Korinth, 1983, Silbergelatineabzug auf Barytpapier
Uwe Brodmann, Parkhaus und St. Martini, 1988, Fine Art Print

Es ist der klare Blick des professionellen Fotografen und die kompositorische Sensibilität des Künstler, die Uwe Brodmanns Fotos zu etwas ganz Besonderen machen, egal aus welchen Welten er sie für uns geholt hat – ein Broitzemer Rübenacker, die ikonische Karstadt-Parkhaus-Schnecke, das Siegfried-Viertel, Pferde in Australien, spielende Kinder in Mombasa , ein Frachtschiff im Kanal von Korinth…. Wir sehen Welt- und Weltenfotografie.

Und seine Fotografien sprechen zu uns. Sie erzählen unprätentiös, empathisch, klar, oft aber auch hintergründig. Das hängt wahrscheinlich zusammen mit dem Mangel an Eitelkeit und seinem immer wieder aufschimmernden Humor und Sinn auch für Skuriles.

Ausstellungsblick Städtisches Museum, Foto M. Brandes
Ausstellungsfotografie, Foto M. Brandes

Aber egal welches Foto, welches Thema: immer wieder gibt es Neues, Faszinierendes zu entdecken in dieser wirklich außergewöhnlich spannenden 2-Museen-Ausstellung.

Übrigens: den “Braunschweigischen” Brodmann entdeckt Besucher:in im Landesmuseum Hinter Aegidien; den “Weltweiten” im Städtischen Museum am Löwenwall.

Uwe Brodmann, Erde – Mond, 2022, Fine Art Print

Uwe Brodmann ist in seinen Fotos auch poetischer Erzähler. Am unmittelbarsten deutlich wird das vielleicht in seinen ganz aktuellen Werken, wo er mit arrangierten Abbildungen von Pflanzen und Anderem kleine Geschichten von Vergänglichkeit erzählt und daraus fein zisilierte Fotokunstwerke erschafft.

Brodmanns professionelles Herzens-Thema ist die Panoroma-Fotografie. 1973 Jahre startet er mit der “Horizont”, einer in Polen gekauften russischen Panorama- Kamera. Fast sofort komponiert er damit Breitwanderlebnisse wie aus dem im klassischen Kino.

Uwe Brodmann, Pappeln bei Üfingen 1, 1974, Silbergelatineabzug auf Barytpapier

So wird aus dem Panoramafoto von Pappeln bei Üfingen (1974) ein fast schon befremdliches Breitwand-Sehabenteuer in Schwarz-Weiss und aus den Rübenäckern bei Broitzem werden optische Sensationen von intensiver Tiefe.

Ausstellungsfoto Panorama-Kamera

»Wie kaum ein anderer deutscher Fotograf hat Uwe Brodmann über die vergangenen Jahrzehnte hinweg den panoramatischen Blick auf die unterschiedlichsten Genres der Fotografie angewandt, auf Kultur- und Stadtlandschaften, auf Architektur und Innenraum. Er hat somit dieses schwierige Format erst für eine dokumentarisch-künstlerische Haltung fruchtbar gemacht. (Florian Ebner, Centre Georges Pompidou)

Mehr als 200 Werke in 9 thematischen Kapiteln warten in zwei unserer Braunschweiger Museumsflagschiffe auf schaulustige Besucher. Bei dieser wunderbaren fotografischen Vielfalt von den 1960er Jahren bis heute kann eigentlich beim Reisen in Uwe Brodmanns faszinierende Fotowelten nichts mehr schiefgehen.

Beide Museen bieten gemeinsam auch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Führungen, Workshops an.

Der kooperative Charakter der Ausstellung wird unterstrichen mit einem Kombiticket, das für Einzelpersonen für 8 Euro erhältlich ist.

Zur Ausstellung gibt es auch einen sehr lesenswerten Katalog zu erwerben.

https://3landesmuseen-braunschweig.de/braunschweigisches-landesmuseum/ausstellungen/ausloeser

https://www.braunschweig.de/kultur/museen/staedtisches-museum/artikelpool-temporaer/Ausloeser.php

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