ALTE NEUE WELT – Fotografien des Jahrhundertphotographen Andreas Feininger

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im Städtischen Museum Braunschweig zu sehen noch bis zum 14. August 2022

Der 1909 geborene Sohn des berühmten Malers Lyonel Feininger, gehört zu den absoluten „Klassikern“ der modernen Fotografiegeschichte.

Rund 260 seiner Fotografien aus der Sammlung des Zeppelin-Museums in Friedrichshafen werden noch bis zum 14. August 2022 im Städtischen Museum am Löwenwall gezeigt.

Andreas Feininger, der bekennende Anti-Pathetiker der Fotografie (so Museumsdirektor Dr. Peter Joch), ist einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.  Er starb 1999, doch bis heute ist er auch einer der wichtigsten fotografischen Lehrmeister, dessen Bücher über das Fotografieren zu den Standardwerken für Profis und ernsthafte Amateure gehören.

Feininger arbeitete oft mit der Rolleiflex – eine legendäre Kamera, die hier in Braunschweig  gebaut wurde. Das städtische Museum besitzt eine der größten und umfangreichsten Sammlungen mit  Kameras von Rollei und von Vogtländer, dem andern weltberühmten Braunschweiger Kamera-Hersteller. Die Verbindung Feiningers zur fototechnischen Geschichte der Stadt war für Museumsdirektor Peter Joch und Kurator Dr. Lars Berg auch ein wichtiger Grund, seine Fotos auszustellen.

Die Fotografien von Andreas Feininger sind Vollendungen der Schwarz-Weiß-Technik und geradezu strategische Kompositionen aus Grafik, Stil und Inhalt.

Feininger ist auch einer der Väter des Skyline-Posters. Seine “Brooklyn-Brigde- und New York-Poster” hängen an wahrscheinlich Millionen von Wänden auf der ganzen Welt.

Als Fotograf wollte Andreas Feininger nicht emotional berühren oder Botschafter von Gefühlen sein. Wenn man sich seine Portraits vom Vater Lyonel in der Ausstellung anschaut, kann man sich vielleicht vorstellen warum. Andreas Feininger war ein genialer Beobachter der Dinge und er war ein brillanter Techniker, der mit seiner Kamera Landschaften, Straßen, Gebäude oder auch die inneren Strukturen von Schneckenhäusern für das menschliche Auge festgehalten hat.  Wie die Betrachter mit diesen Bildern und ihren Informationen dann umgehen würden, überließ er ihnen.

„Ich glaube, dass idealerweise ein Fotograf dem Betrachter mehr zeigen sollte, als er in Wirklichkeit zu sehen vermag“, war einer seiner Leitsätze.

Bei all seinem Bestreben nach Abstraktion und Struktur und Distanz, und dem Wunsch, seine Bilder nicht der Emotion zu überlassen, die Arbeiten von Andreas Feininger  –  ob es der geniale Anti-Pathetiker nun wollte oder nicht  –  sind nicht nur große Meisterwerke der Fotografie, sondern sie sprechen auch zu uns und sie berühren uns. Viele seiner Bilder nehmen uns mit auf eine emotionale Weltreise, eine Reise durch das Universum der vergangenen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.   

Diese außerordentlich sehenswerte, in verschiedene Themen (Großstadt, Portraits, Landschaft) gegliederte Ausstellung, wird von einem ausgewählten künstlerischen und informativen Begleitprogramm ergänzt.

Aufgrund der Vorgaben des Landes Niedersachsen zum Schutz vor dem Corona-Virus kann es allerdings zu Programmänderungen kommen.

Das Begleitprogramm:

Mittwoch, 4. Mai, 12.30 Uhr – „Mittagspause im Museum“. Führung durch die Ausstellung mit Kurator Dr. Lars Berg.

Sonntag, 22. Mai, 16 Uhr – „Aufbruch!“ Konzert mit Karsten Scholz (Klavier) mit Werken von Ferruccio Busoni, Arnold Schönberg, Alban Berg u. a.

Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr – „Ein emblematischer Siedlungsbau – das Siegfriedviertel in Braunschweig“. Vortrag von Klaus Hornung, Referatsleiter Stadtbild und Denkmalpflege der Stadt Braunschweig.

Sonntag, 26. Juni, 16 Uhr – „Konzert“. Musik von George Antheil, Kurt Weill und Erich Wolfgang Korngold. Kammerensemble des Staatsorchesters Braunschweig.

Mittwoch, 6. Juli, 12:30 Uhr – „Mittagspause im Museum“. Führung durch die Ausstellung mit Kurator Dr. Lars Berg

Viele weitere Informationen – unter anderem auch über tolle Programme für Kinder und Schulklassen – finden sich auf der Website des Museums: https://www.braunschweig.de/kultur/museen/staedtisches-museum/

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