Zeichen stehen auf Streik bei Westermann und Braunschweiger Zeitung

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Von Orhan Sat

Warnstreik bei Westermann

Die Beschäftigten des Westermann Bildungsmedien Verlags treten am Dienstag (6. Juni) in einen Warnstreik. Sie fordern eine Tarifbindung und eine deutliche Reduzierung der Arbeitszeit.

„Der Verlag hat einen Bildungsauftrag und damit auch eine Vorbildfunktion. Es darf nicht sein, dass Schulbücher ohne Tarifbindung hergestellt werden“, erläutert Gewerkschaftssekretär Orhan Sat. Ohne einen Haustarifvertrag würden die Gehälter der Beschäftigten durch die Inflationsrate dauerhaft „aufgefressen“. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Mitarbeitenden ist die Verringerung der Wochenarbeitszeit. In der Vergangenheit hat es im Verlag schon einmal eine Tarifbindung gegeben – damals gab es die 35-Stunden-Woche. Nach Auslaufen des Tarifvertrags wurde die Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche angehoben.

Bereits seit 2019 kämpfen die Mitarbeitenden des Bildungsmedienverlags nun schon für eine Wiedereinführung der Tarifbindung. Bisher habe die Medienunion, der die Westermann Gruppe seit 1986 gehört, jedes Gespräch mit Ver.di abgelehnt. Daher sei ein Streik derzeit das einzige Mittel, um den Arbeitgeber in die richtige Richtung zu bewegen, so Sat. Die Beschäftigten werden sich daher am Dienstag ab 09.00 Uhr morgens vor dem Eingang des Unternehmens an der Georg-Westermann-Allee versammeln. Im Laufe des Vormittags ist außerdem eine Kundgebung vor dem Rathaus geplant. Dort wollen sich die Streikenden mit Mitarbeitenden der Braunschweiger Zeitung solidarisieren, die ebenfalls für einen Tarifvertrag streiten.

Warnstreik bei der Braunschweiger Zeitung

Die Beschäftigten der Funke Services GmbH treten am Dienstag (06. Juni) in einen Warnstreik. Sie fordern 10,5 % mehr Gehalt und eine Tarifbindung. Der Arbeitgeber lehnt die Verhandlung ab. Die Beschäftigten haben seit Jahren keine Gehaltserhöhung bekommen. In den letzten drei Jahren haben die Beschäftigten zwischen 12 und 15 % Reallohnverlust erleiden müssen. Und 2023 drohen weitere beträchtliche Reallohnverluste durch die Inflationsrate, die sich laut Bundesamt für Statistik in Richtung 7 % bewegt. In diesen schwierigen Zeiten ignoriert der Arbeitgeber die Situation der Beschäftigten, indem er die Verhandlung für eine Gehaltserhöhung ablehnt. „Das ist eine völlig verantwortungslose Haltung seitens des Arbeitgebers gegenüber den Beschäftigten, und es provoziert dadurch weitere Streikmaßnahmen „, so Orhan Sat, ver.di Gewerkschaftssekretär.

Die Beschäftigten werden sich daher am Dienstag ab 09.00 Uhr morgens vor dem Eingang des Unternehmens versammeln. Im Laufe des Vormittags ist außerdem eine Kundgebung vor dem Rathaus geplant. Dort wollen sich die Streikenden mit Mitarbeitenden der Westermann Bildungsmedien Verlag GmbH solidarisieren, die ebenfalls für einen Tarifvertrag streiken.

Die Streikkundgebung für Tarifbindung und Videoaktion findet für beide Streikende Betriebe (Siehe Unten) am 06.06.2023 von 11:30 bis 12:30 Uhr vor dem Rathaus auf dem Platz der Deutschen Einheit statt.

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