Wider das Vergessen! Der 8.Mai muss Feiertag werden!

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Von Ulrike Schmitz

Faschistischer Terror in Braunschweig 1931 bis 1933“. Wider das Vergessen! Der 8.Mai muss Feiertag werden!

Unter diesem Titel luden der DGB Region Südostniedersachsen, die VVN-BdA Braunschweig und die DKP Braunschweig am 6. Mai in das Veranstaltungszentrum KufA Haus. Mehr als 50 Menschen, erfreulicherweise viele junge, folgten der Einladung.

DGB-Regionsgeschäftsführer Michael Kleber betonte in seinem Grußwort die Verantwortung der Gewerkschaften und der Linken insgesamt für die Bewahrung der Demokratie. Die Losung „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“ sei weiter aktuell, wie verstärkte Präsenz und Übergriffe der Rechten in Braunschweig zeigten. Ausdrücklich dankte er für die „unermüdliche Recherchearbeit“ von VVN und DKP Braunschweig zur Geschichte des Faschismus im damaligen Braunschweiger Land und in der Stadt Braunschweig.

Eindrucksvoll die „Choreographie“ der Zeitzeugenberichte.

Der DKP Kreisvorsitzende Werner Hensel als Hauptsprecher auf der Bühne trug einen kurzen Abriss der Geschichte bis 1945 vor. Vielen unbekannt war die Tatsache, dass seit 1931 im Stadtrat von Braunschweig SPD und KPD zusammenarbeiteten um den Faschisten etwas entgegegnzusetzen. Im Land Braunschweig kamen die Faschisten durch eine Koalition mit den bürgerlichen Parteien früher an die Regierungsmacht als im übrigen Deutschland. Schon ab 1931 waren Gewalt und Terror für sie Mittel der Machtausübung. Mit Zustimmung Hitlers wurden Stadt und Land Braunschweig terrorisiert, Mandatsträger aus Ämtern geprügelt und so ein Exempel für ganz Deutschland statuiert. Nicht zuletzt wurde Hitler 1932 im Land Braunschweig vom NSDAP-Innenminister Klagges eingebürgert, damit er bei der Reichspräsidentenwahl 1932 kandidieren konnte.

Diese Geschichte wurde von jungen und älteren Genoss*innen, im Saal verteilt, aus Originalberichten von Zeitzeugen vorgetragen. Bekannte Namen, wie Heinrich Jasper, Hermann Basse, die 10 Gewerkschafter und Genossen, denen wir alljährlich in Rieseberg gedenken, Matthias Theisen und August Merges, sowie Paul Wunder und Walter Maass.(unvollständig) wurden lebendig. So wurde hautnah und erschreckend deutlich, was Faschismus an der Macht bedeutet und wovon die Menschheit am 8. Mai 1945 befreit wurde.

Am Ende stand eine Einspielung des Appells von Esther Bejarano in den Tagesthemen vom 30. Januar 2021: „Der 8. Mai muss Feiertag werden!“

Fotos (2): Ulrike Schmitz

Im zweiten Teil dann der Auftritt von Achim Bigus: Musiker, Gewerkschafter und Kommunist mit Liedern aus dem Widerstand gegen den Faschismus, der Friedensbewegung und Liedern der internationalen Solidarität aus vielen Ländern: Italien, Frankreich, Russland, jiddische Lieder und solche aus Portugal. Achim Bigus singt nicht nur(mehrsprachig), er erklärt, ordnet ein und bezieht Stellung. So schaffte er es immer wieder das Publikum miteinzubeziehen und, trotz der derzeitigen schwierigen politischen Situation für die linken, antifaschistischen Kräfte, eine positive Zukunftsstimmung zu vermitteln. Bitter nötig in diesen kriegerischen Zeiten.

Die Zeitzeugenberichte „Faschistischer Terror in Braunschweig 1931 bis 1933“ können als neueste Broschüre der Reihe „Braunschweigs rote Seiten“ für 5 Euro bei der DKP Braunschweig unter info@dkp-niedersachsen.de bezogen werden.

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