Wendehals in den Herzogsbergen

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Wendehals Foto: Martin Steinmann

Cremlingen. Die Herzogsberge bei Cremlingen haben eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung. Die Grünlandbereiche haben sich in der Vergangenheit als Truppenübungsplatz zu einer Landschaft mit nährstoffarmen Böden und besonderen Lebensbedingungen für seltene und bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

2006 konnte Martin Steinmann hier das erste Wendehalsbrutpaar nachweisen. Aus dem Vogelkundlichen Bericht Niedersachsens 2012 wird deutlich, welche Besonderheit wir in den Herzogsbergen noch haben. Nach dieser Untersuchung ist der Wendehals in Niedersachsen tatsächlich von ca. 2000-3000 Paaren Anfang der 80er Jahre auf ca. 100-200 heute gesunken. Vor allem Lebensraumzerstörung durch intensivierte Landnutzung, Vernichtung von Streuobstwiesen, Verlust von Trockenrasengebieten, Überdüngung und der verstärkte Einsatz von Bioziden sind wesentliche Faktoren für den Rückgang. Da der Wendehals ein Zugvogel ist und im Winter nach Afrika zieht, kommen Verluste auf dem Zug und im Winterquartier noch hinzu.

Als Höhlenbrüter, der sich selbst keine Höhle baut, ist er auf das Vorhandensein von natürlichen Baumhöhlen, die sich besonders in Altbäumen befinden, angewiesen. Der Wendehals benötigt als Nahrung bestimmte Ameisenarten. In sehr geringem Umfang verzehrt er auch Blattläuse, Schmetterlingsraupen oder Käfer sowie Früchte und Beeren. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört der Wendehals zu den streng geschützten Arten.

„Wenn wir nichts für den Wendehals tun, wird er in absehbarer Zeit bei uns aussterben“, so Martin Steinmann. Inzwischen hat er über 50 Bruthöhlen aufgehängt und konnte in diesem Jahr bereits zwei Brutpaare nachweisen.

Grüne spenden erneut Bruthöhle für den Wendehals

Da den Cremlinger Grünen das Naturschutzgebiet Herzogsberge besonders am Herzen liegt, spendeten sie eine zusätzliche Nisthöhle. „Das Nistkastenprogramm ist auf jeden Fall sinnvoll und vielleicht gelingt es uns ja, die Herzogsberge zu einem Wendehalszentrum werden zu lassen“, so Christian Rothe-Auschra vom Vorstand der Cremlinger Grünen.

„Es wäre sehr schön, wenn bei den zukünftigen Pflegemaßahmen in Randbereichen auch die Ansprüche dieser sehr interessanten Vogelart berücksichtigt würden, damit die Nistkästen nicht ganz umsonst aufgehängt wurden“, sagt Martin Steinmann.

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