Streik im Handel: IKEA Braunschweig streikt

0
Früherer Warnstreik bei IKEA (9. Juni 2021). Foto: ver.di Braunschweig

Kein Angebot der Arbeitgeber

Etwa 50 Beschäftigte des Möbelhauses IKEA Braunschweig folgten am heutigen Mittwoch dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zu einem ganztägigen Warnstreik.

Mit der Arbeitsniederlegung protestierten die Beschäftigten gegen das Verhalten der Arbeitgeber in der gegenwärtigen Tarifrunde. Hier wurde in der ersten Verhandlungsrunde noch kein Angebot vorgelegt. Die Streikenden sind empört über das Ansinnen der Arbeitgeber, im Jahr 2021 jegliche Entgelterhöhung grundsätzlich ausfallen zu lassen. Auch die geforderte Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge lehnen die Arbeitgeber ab

„Eine Lohnpause für das Jahr 2021 ist indiskutabel und mit uns keinesfalls zu machen! Auch in diesem Jahr kann und muss es deutliche Erhöhungen geben. Je früher, desto besser, denn die Preise steigen seit Jahresbeginn wieder kräftig“, erklärte die Braunschweiger ver.di-Sekretärin Kornelia Jung. „Dass die Mitarbeitenden im Handel noch vor Kurzem als die systemrelevanten Helden der Pandemie gefeiert wurden, ist offenbar schnell in Vergessenheit geraten“, so Jung weiter.

Am 10 Juni werden die Verhandlungen fortgesetzt. Sollte es auch dann immer noch kein faires Angebot der Arbeitgeber geben, will die Gewerkschaft den Arbeitskampf ausweiten und intensivieren.

ver.di hat die Entgelttarifverträge zum 30.04.2021 gekündigt und stellt folgende Forderungen:
–           Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 % plus 45,- Sockelbetrag
–           ein tarifliches Mindestentgelt von 12,50 € pro Stunde
–           Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 €
–           eine Laufzeit von 12 Monaten
–           Allgemeinverbindlichkeit, d.h. Gültigkeit für den gesamten Handel

In Fällen, wo Unternehmen aufgrund der aktuellen Krise in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind, ist ver.di zu Gesprächen bereit, mit denen angepasste tarifliche Lösungen erzielt werden sollen. Dies lehnen die Arbeitgeber ab, sie wollen Differenzierungen bereits im Tarifvertrag.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.