SPD zur drohenden Karstadt-Schließung

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Drohende Karstadt-Schließung: SPD-Ratsfraktion sieht Galeria-Konzern und Immobilieneigentümer in der Pflicht

Christoph Bratmann: „Die Schließung eines wirtschaftlich nach wie vor funktionierenden Standorts ist den Menschen nicht vermittelbar!“

Braunschweig. Die Karstadt-Filiale in der Braunschweiger Innenstadt soll im Januar 2024 schließen – so hat es der Galeria-Konzern am Montag mitgeteilt. Zwar sind bundesweit 52 weitere Filialen von Schließungen betroffen, als deren Ursache gestiegene Energiepreise, Konsumrückgang und verändertes Einkaufsverhalten genannt werden. Im Falle von Braunschweig heißt es allerdings, dass dieser Standort durchaus rentabel sei und Perspektive habe, allerdings größerer Umbaumaßnahmen bedarf. Wie der Presse zu entnehmen war, sind Hintergrund der geplanten Schließung vor allem Uneinigkeiten zwischen Galeria und der Immobilien-Besitzerin Volksbank BraWo über Umbauarbeiten am Gebäude für eine neue Filialstruktur, mit der Galeria die Weichen für die Zukunft stellen möchte. Der Karstadt-Standort Braunschweig schrieb keine roten Zahlen und wäre grundsätzlich zukunftsträchtig. Dafür wären jedoch die Änderungen am Gebäude notwendig.

„Eine Karstadt-Schließung würde einen weiteren großen Leerstand in der Innenstadt nach sich ziehen, dies ist sehr schlecht für Braunschweig“, sagt Christoph Bratmann, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Grundsätzlich müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den Standort doch noch zu erhalten. „Die Volksbank BraWo als Immobilieneigentümerin sollte noch einmal mit Nachdruck in die Verhandlungen mit Galeria gehen, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, appelliert Bratmann. Es sei sehr zu bedauern, wenn ein Warenhaus dieser Größenordnung aus Braunschweig verschwinde, weil man keine Lösung für einen Gebäude-Umbau gefunden habe.

Grundsätzlich muss es im Interesse der Immobilieneigentümer liegen, Leerstände von innerstädtischen Großimmobilien entweder zu vermeiden oder Konzepte für deren Nachnutzung zu entwickeln. Bei den ehemaligen Galeria-Häusern am Bohlweg und am Gewandhaus ist aber bislang nichts passiert. So steht zu befürchten, dass auch das frühere Karstadt-Haupthaus zukünftig über viele Jahre leer steht und damit die Innenstadt-Entwicklung negativ beeinflusst. „Unsere Braunschweiger Innenstadt ist nach wie vor belebt, sowohl mit dem Auto als auch mit Bus und Bahn gut erreichbar und hat ein großes Einzugsgebiet. Deshalb gilt es alles dafür zu tun, dass sie auch für Menschen von nah und fern attraktiv bleibt. Politisch sind wir dazu bereit, es gilt aber auch der Grundsatz Eigentum verpflichtet!“, so Christoph Bratmann abschließend.

2 Kommentare

  1. Verdi ruft auf zum Protest am Samstag 12 Uhr

    ver.di rufen euch dazu auf, zusammen mit uns ein lautes Zeichen an die Verhandlungs-partner zu senden! Unsere Solidarität gilt den Kolleg/innen bei Galeria!

    Kundgebung

    Samstag, der 18.3.2023 – 12 Uhr

    Galeria Haupteingang, Schuhstraße

  2. Natuerlich – Solidaritaet mit allen schwaecheren Mitgliedern der Gesellschaft!

    Aber es faellt doch auch schwer. Entsolidarisierung ist auch eine Folge der Wettbewerbsideologie und der Sparpolitik der letzten Jahrzehnte.
    Wir wurden Exportweltmeister mit dem „besten Niedriglohnsektor Europas“, weil wir auch Arbeitslosigkeit exportierten – der ‚Erfolg‘ der Hartz-Politik.
    Es ist nur logisch, wenn die Binnenwirtschaft – Handwerk und Einzelhandel – Probleme bekommen.

    Das Beharren auf geringen Loehnen, das Kleinrechnen von Bedarfen, Rentenkuerzungen, Sparen als Prioritaet in der Bildung, Privatisierung, ‚Jeder zahlt seins‘, Umverteilung von unten nach oben – das faehrt jede Volkswirtschaft an die Wand.
    Das ist nur eine Frage der Zeit.

    Die volkswirtschaftlichen Schaeden der Politik der letzten 30 Jahre werden sichtbar in den Komunen wie die Loecher im Asphalt.

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