SPD froh über positive Wende: Bundestags-Parteien geben grünes Licht für Bergung der Asse-Fässer

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„Die Parteien im Deutschen Bundestag sind sich einig: Die 126.000 Atomfässer aus dem maroden Atomendlager Asse II sollen in einem beschleunigten Verfahren zurückgeholt werden. „Seit Jahren kämpfen wir für eine Rückholung des Atommülles aus der „Asse“. Nun sehen wir Licht am Ende des Tunnels“, so Heike Wiegel vom ASSE II-Koordinationskreis. Für die Atomexpertin birgt die unterirdische Lagerung der Fässer im Salzbergwerg bei Remlingen im Kreis Wolfenbüttel hohe Risiken für Natur und Mensch.“

Die Menschen in unserer Region Braunschweig sind seit längerer Zeit besorgt über den Umgang mit Atommüll. Rund um die Region Braunschweig zieht sich ein Gürtel von Atommülllagerstätten und Atommülleinrichtungen: Asse, Gorleben, Morsleben, Schacht Konrad und nun auch die Firma Eckert und Ziegler in Braunschweig-Thune. „Die jahrzehntelange Informationsverschleierung um die Atommülllagerstätte im Salzbergwerk Asse II sowie die Ungewissheit, was auf dem Gelände der Firma Eckert und Ziegler geschehen soll, verunsichert die Menschen“, stellte William Labitzke, Sprecher SPD AK Klimaschutz und Energie, fest.

Zu den aktuellen Ereignissen in der Asse informierten kürzlich Heike Wiegel, Abgeordnete im Kreistag Wolfenbüttel, und Udo Dettmann vom Koordinationskreis Asse II die Braunschweiger SPD. Im ehemaligen Salzbergwerk „Asse II“ im Landkreis Wolfenbüttel wird seit den 60er Jahren Atommüll gelagert. „Generell sind Informationen über das Thema sehr schwierig zu bekommen“, leitete Wiegel ein. Anfangs sei der Atommüll noch sorgfältig im Salzbergwerk Asse II eingelagert worden. Später seien mittels Frontlader Atommüll-Fässer in Stollenanlagen abgekippt oder einfach in das Bergwerk eingeworfen worden. „Das Problem ist: es weiß niemand – nicht einmal der Betreiber – was sich so alles in der Asse befindet. Und dies alles geschah im Geiste der Wissenschaft“, so Dettmann. Denn als so genanntes „Forschungsbergwerk“ unterstand die Asse II dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Ein weiteres Problem seien laut Meinung der SPD-Experten die Bewegungen der Salzstöcke im Bergmassiv der Asse. Durch die Bewegungen entstünden laut Dettmann Hohlräume an der Südflanke des Bergmassivs, wodurch Salzlauge seit Jahren ungehindert in die Stollenanlagen eingedrungen sei. Das Problem mit dem Flüssigkeitszufluss sei bereits seit den 60ern bekannt gewesen. Durch den Flüssigkeitszufluss wird einerseits das Kalisalz aufgelöst. Anderseits greife die Salzlauge die Metallfässer an. „Eine tickende Zeitbombe: entweder das gesamte Bergwerk stürzt ein oder Atommüll tritt aus den aufgelösten Fässern aus – oder beides tritt ein“, so Dettmann. Dennoch sei das Bergwerk 1979 zur Einlagerung von Atomfässern in Betrieb genommen worden, obwohl dem Betreiber bewusst war, dass die Anlagen nicht zur Einlagerung von Atommüll geeignet waren. Dettmann warnte davor, auf „Zeit zu spielen“, denn nach aktuellen Berichten ist die Standfestigkeit des Schachtes nur noch bis 2020 vorhergesagt. In drei oder vier Jahren muss eine neue Vorhersage angefertigt werden. Auch wenn die Prognose zu dieser Vorhersage gut aussieht, das Bergwerk altert weiter, wenn auch nicht mehr so schnell wie noch in den 90er Jahren.

Bereits seit 1988 war auch der Öffentlichkeit bekannt, dass an der Südflanke der Asse Salzauge in die Stollenanlagen eindringe. Dies hätte laut Wiegel zu schnellem Handeln führen müssen, denn der Weg der Lauge sei nach wie vor völlig unbekannt. Laut Atomgesetz müssten alle Atommüllfässer wartungsfrei von der Außenwelt abgeschirmt sein. Dies sei in der Asse durch den Salzlaugeneintritt nicht mehr möglich, da der Atommüll durch das Grundwasser wieder ans Tageslicht gelangen und die Umwelt kontaminieren könne. „Es ist in Asse II definitiv keine trockene Lagerung der Fässer möglich — das hat nun auch der letzte verstanden. Deshalb ist er für uns ein großer Schritt, dass unsere jahrelange Forderung nach einer Rückholung der Asse-Atomfässer nun angepackt wird“, freute sich Heike Wiegel.

Mehr Infos unter *www.spd-braunschweig.de*

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